Säugetiere (Mammalia) gehören zur Klasse der Wirbeltiere und zeichnen sich durch einige besondere Merkmale aus. Du wirst sicherlich schon bemerkt haben, dass sie, wie auch wir Menschen, Haare oder Fell haben. Dieses dient zur Wärmeisolierung und macht Säugetiere im Kombination mit ihrer gleichwarmen Körpertemperatur relativ unabhängig von Umgebungstemperaturen. Ein weiteres charakteristisches Merkmal ist die Fähigkeit, lebende Nachkommen zur Welt zu bringen und sie mit Muttermilch zu ernähren. Dadurch erhalten die Jungen wichtige Nährstoffe und Antikörper für einen gesunden Start ins Leben. Es gibt über 6.000 bekannte Säugetierarten auf der Erde, die in den unterschiedlichsten Lebensräumen vorkommen und von denen wir Dir einige hier vorstellen möchten. Säugetiere bewohnen verschiedenste Ökosysteme von dichten Regenwäldern, kargen Wüsten, eisigen Polarregionen bis hin zu tiefsten Ozeanen. Die Größe dieser Tiere variiert enorm – von winzigen Fledermäusen, die kaum größer als Dein Daumen sind, bis hin zu riesigen Blauwalen, die als größte Tiere der Welt gelten.
Bunthörnchen (Sciurus variegatoides)
Europäischer Biber (Castor fiber)
Hausmaus (Mus musculus)
Hund (Canis lupus familiaris)
Katze (Felis catus)
Mauswiesel (Mustela nivalis)
Nasenaffe (Nasalis larvatus)
Rotfuchs (Vulpes vulpes)
Weißwal (Delphinapterus leucas)
Besondere Merkmale der Säugetiere
Säugetiere sind durch eine Reihe von einzigartigen Merkmalen gekennzeichnet, die sie von anderen Tiergruppen wie Amphibien, Reptilien, Vögeln, Insekten, Fischen und Spinnentieren unterscheiden. Hier sind einige der wichtigsten Merkmale der Säugetiere:
- Haare oder Fell: Alle Säugetiere besitzen Haare oder Fell auf ihrem Körper, das eine wichtige Rolle bei der Wärmeisolierung und Tarnung spielt. Haare können auch sensorische Funktionen erfüllen, wie z.B. bei den Tasthaaren (Vibrissen) von Katzen.
- Milchdrüsen: Säugetiere sind die einzigen Tiere, die ihre Jungen mit Muttermilch ernähren. Diese Milch wird von speziellen Drüsen, den sogenannten Milchdrüsen oder Mammae, produziert.
- Lebendgebärende Fortpflanzung: Die meisten Säugetiere gebären lebende Nachkommen, anstatt Eier zu legen. Ausnahmen sind die eierlegenden Säugetiere wie das Schnabeltier und das Ameisenigel, die zu den Ursäugetieren (Protheria) gehören.
- Warmblütigkeit: Säugetiere sind endotherme oder warmblütige Tiere, was bedeutet, dass sie ihre Körpertemperatur unabhängig von der Umgebungstemperatur konstant halten können. Dies ermöglicht ihnen, in einer Vielzahl von Lebensräumen zu leben und bei unterschiedlichen Temperaturen aktiv zu sein.
- Drei Knochen im Mittelohr: Säugetiere haben drei Gehörknöchelchen im Mittelohr (Hammer, Amboss und Steigbügel), die bei der Schallübertragung vom Trommelfell zum Innenohr eine Rolle spielen. Diese Merkmale sind bei anderen Wirbeltieren nicht vorhanden.
- Heterodontes Gebiss: Säugetiere haben in der Regel ein heterodontes Gebiss, d.h., sie besitzen verschiedene Typen von Zähnen (Schneidezähne, Eckzähne, Vorbackenzähne und Backenzähne), die auf verschiedene Funktionen wie Schneiden, Reißen und Mahlen spezialisiert sind.
- Zwerchfell: Das Zwerchfell ist ein muskulöses Organ, das die Brust- und Bauchhöhle trennt und eine wichtige Rolle bei der Atmung spielt. Es ermöglicht Säugetieren, effektiv Luft in die Lunge zu ziehen und auszuatmen.
- Neocortex: Säugetiere besitzen einen Teil des Gehirns, der als Neocortex bezeichnet wird. Dieser Bereich ist für höhere kognitive Funktionen wie Entscheidungsfindung, Problemlösung und Sinneswahrnehmung zuständig.
Unterklassen der Säugetiere
Innerhalb der Klasse der Säugetiere gibt es drei Unterklassen:
- Ursäugetiere (Protheria): Diese Gruppe umfasst die eierlegenden Säugetiere und ist die älteste und ursprünglichste Unterklasse. Ursäugetiere legen Eier, statt lebende Nachkommen zu gebären, und ihre Körpertemperatur ist weniger konstant als bei anderen Säugetieren. Es gibt nur wenige lebende Vertreter dieser Gruppe, darunter das Schnabeltier und die Ameisenigel (auch Tachyglossidae genannt), die in Australien und Neuguinea vorkommen.
- Beutelsäuger (Metatheria): Beutelsäuger sind eine Gruppe von Säugetieren, die sich durch ihre besondere Fortpflanzung auszeichnen. Sie gebären relativ unterentwickelte Junge, die sich nach der Geburt in einem speziellen Beutel der Mutter weiterentwickeln und sich dort von Milch ernähren. Beispiele für Beutelsäuger sind Kängurus, Wallabys, Opossums und Koalas. Die meisten Beutelsäugerarten leben in Australien und Südamerika, aber einige, wie das Virginia-Opossum, kommen auch in Nordamerika vor.
- Höhere Säugetiere (Eutheria): Die größte und vielfältigste Gruppe der Säugetiere sind die höheren Säugetiere oder Plazentatiere. Diese Tiere gebären voll entwickelte Junge, die im Mutterleib von einer Plazenta mit Nährstoffen versorgt werden. Die Gruppe der höheren Säugetiere umfasst eine enorme Vielfalt an Arten, darunter Nagetiere, Fledermäuse, Raubtiere, Huftiere, Primaten (einschließlich uns Menschen) und viele andere.
Innerhalb dieser drei Hauptuntergruppen gibt es zahlreiche Ordnungen und Familien, die die verschiedenen Arten von Säugetieren repräsentieren. Jede Untergruppe und Art hat ihre eigenen einzigartigen Anpassungen und Lebensweisen, die sie für ihre jeweiligen Lebensräume und Ökosysteme geeignet machen.