Komo­ren­flug­hund (Pte­ro­pus living­sto­nii)

Der Komo­ren­flug­hund ist eine der beein­dru­ckends­ten Fle­der­maus­ar­ten des Indi­schen Oze­ans und ein ech­tes Juwel der Insel­welt der Komo­ren. Mit sei­ner enor­men Flü­gel­spann­wei­te, dem sei­di­gen Fell und sei­nem ruhi­gen Wesen fas­zi­niert die­ses gro­ße Flug­horn heu­te sowohl Bio­lo­gen als auch Natur­be­geis­ter­te. Gleich­zei­tig gehört der Komo­ren­flug­hund zu den bedroh­tes­ten Säu­ge­tie­ren der Regi­on und spielt eine zen­tra­le öko­lo­gi­sche Rol­le in den tro­pi­schen Berg­wäl­dern sei­ner Hei­mat. In die­sem Arti­kel erfährst Du alles Wis­sens­wer­te über sei­ne Lebens­wei­se, sei­nen Lebens­raum, sei­ne Bedeu­tung für das Öko­sys­tem und die Her­aus­for­de­run­gen, denen er gegen­über­steht.

Komorenflughund (Pteropus livingstonii)
Komo­ren­flug­hund (Pte­ro­pus living­sto­nii) - Arping­s­tone, Public domain, via Wiki­me­dia Com­mons

Wich­ti­ge Eigen­schaf­ten des Komo­ren­flug­hunds

Der fol­gen­de Steck­brief soll Dir einen ers­ten Über­blick über Komo­ren­flug­hun­de geben:

Wis­sen­schaft­li­cher NamePte­ro­pus living­sto­nii
Fami­lieFlug­hun­de (Pte­ro­po­di­dae)
Grö­ßeKör­per­län­ge ca. 25–30 cm; Flü­gel­spann­wei­te bis 1,4 m
Gewicht500–800 g
Lebens­er­war­tung15–25 Jah­re
Ver­brei­tungKomo­ren­in­seln Anjou­an und Mohé­li
Lebens­raumBerg­wäl­der, feuch­te tro­pi­sche Wäl­der, Höhen­la­gen bis etwa 1000 m
Nah­rungFrüch­te, Blü­ten, Nek­tar
Fort­pflan­zungEin Jung­tier pro Jahr; lan­ge Tra­ge­zeit; inten­si­ve Mut­ter­pfle­ge
Sozi­al­ver­hal­tenKolo­nie­brü­ter, star­ke Bin­dung zu Schlaf­bäu­men
Kom­mu­ni­ka­ti­onLau­te, Kör­per­spra­che, sozia­le Inter­ak­tio­nen in Kolo­nien
Beson­de­re Merk­ma­leSehr gro­ße Flü­gel, dunk­les Fell, wich­ti­ge Rol­le als Bestäu­ber und Samen­ver­brei­ter
Rol­le im Öko­sys­temBestäu­bung, Samen­ver­brei­tung, Erhalt der Wald­struk­tur
Gefähr­dungStark gefähr­det (Habi­tat­ver­lust, Jagd, Kli­ma­wan­del)

Äuße­re Merk­ma­le des Komo­ren­flug­hunds

Der Komo­ren­flug­hund ist ein außer­ge­wöhn­lich schö­nes und impo­san­tes Tier. Sein Kör­per ist dicht mit dun­kel­brau­nem bis schwarz­glän­zen­dem Fell bedeckt, das gele­gent­lich leicht rot­brau­ne oder gol­de­ne Schat­tie­run­gen zeigt. Dadurch wirkt der Flug­hund ele­gant und fast geheim­nis­voll. Sein Kopf erin­nert eher an den eines Hun­des oder Fuch­ses als an den typi­schen Fle­der­maus­look – daher auch der eng­li­sche Name „fly­ing fox“.

Die gro­ßen, man­del­för­mi­gen Augen ermög­li­chen dem Komo­ren­flug­hund aus­ge­zeich­ne­tes Sehen bei Däm­me­rung. Da Flug­hun­de sich stär­ker auf ihren Seh­sinn ver­las­sen und kei­ne Echo­or­tung nut­zen wie vie­le Fle­der­mäu­se, sind ihre Augen ent­spre­chend leis­tungs­fä­hig.

Sei­ne Flü­gel bestehen aus einer extrem dün­nen, elas­ti­schen Flug­mem­bran, die zwi­schen den ver­län­ger­ten Fin­gern gespannt ist. Mit einer Spann­wei­te von bis zu 1,4 Metern gehört der Komo­ren­flug­hund zu den größ­ten Fle­der­tie­ren Afri­kas. Trotz die­ser beein­dru­cken­den Dimen­sio­nen bewegt er sich geschickt zwi­schen den Baum­wip­feln und kann lan­ge Gleit­flü­ge zurück­le­gen.

Cha­rak­te­ris­tisch ist außer­dem der kräf­ti­ge Dau­men, der dem Flug­hund beim Klet­tern in den Baum­kro­nen Halt gibt. Der Kör­per­bau wirkt robust, aber zugleich ele­gant, was beson­ders beim Star­ten und Lan­den sicht­bar wird.

Ins­ge­samt zeigt der Komo­ren­flug­hund eine Kom­bi­na­ti­on aus kraft­vol­len Flü­geln, einem sanf­ten Gesichts­aus­druck und einem dich­ten, dunk­len Fell – Eigen­schaf­ten, die ihn unver­wech­sel­bar machen.

Arten und Ver­brei­tung des Komo­ren­flug­hunds

Der Komo­ren­flug­hund Pte­ro­pus living­sto­nii ist eine ende­mi­sche Art, was bedeu­tet, dass er aus­schließ­lich in einem stark begrenz­ten geo­gra­fi­schen Gebiet vor­kommt. In die­sem Fall betrifft das die bei­den Inseln Anjou­an und Mohé­li der Komo­ren im Indi­schen Oze­an. Trotz sei­nes Namens kommt er nicht auf allen Komo­ren­in­seln vor, son­dern tat­säch­lich nur dort, wo noch aus­rei­chend tro­pi­scher Berg­wald exis­tiert.

Die Art gehört zur gro­ßen Gat­tung Pte­ro­pus, die welt­weit über 60 Arten umfasst, dar­un­ter den Rodri­gues-Flug­hund oder den Indi­schen Rie­sen­flug­hund. Doch im Gegen­satz zu man­chen Ver­wand­ten hat der Komo­ren­flug­hund ein sehr klei­nes Ver­brei­tungs­ge­biet, was ihn beson­ders anfäl­lig für Umwelt­ein­flüs­se macht.

Es gibt kei­ne Unter­ar­ten des Komo­ren­flug­hunds. Den­noch unter­schei­den sich die Kolo­nien auf Anjou­an und Mohé­li leicht in ihrer Popu­la­ti­ons­struk­tur, da sie nahe­zu iso­liert von­ein­an­der leben. Die Gesamt­po­pu­la­ti­on gilt als klein – Schät­zun­gen gehen von nur weni­gen Hun­dert bis weni­gen Tau­send Indi­vi­du­en aus, was den Schutz die­ser Art umso dring­li­cher macht.

Lebens­raum des Komo­ren­flug­hunds

Der Lebens­raum des Komo­ren­flug­hunds ist eng mit den letz­ten ver­blie­be­nen tro­pi­schen Berg­wäl­dern der Inseln Anjou­an und Mohé­li ver­knüpft. Die­se Wäl­der zeich­nen sich durch hohe Luft­feuch­tig­keit, häu­fi­ge Nie­der­schlä­ge und eine dich­te, immer­grü­ne Vege­ta­ti­on aus. Genau hier fin­det der Komo­ren­flug­hund alles, was er zum Über­le­ben braucht: hohe Schlaf­bäu­me, ein rei­ches Ange­bot an Früch­ten und Blü­ten sowie geschütz­te Plät­ze für die Auf­zucht der Jung­tie­re.

Typisch für sei­nen Lebens­raum sind stei­le Hän­ge, Schluch­ten und schwer zugäng­li­che Wald­re­gio­nen, in denen sich der Flug­hund tags­über in gro­ßen Bäu­men nie­der­lässt. Beson­ders bevor­zugt wer­den hohe, alte Baum­ar­ten, deren Kro­nen aus­rei­chend Platz für gan­ze Kolo­nien bie­ten.

Der Komo­ren­flug­hund benö­tigt intak­te Wald­struk­tu­ren, denn er ist stark von gro­ßen, frucht­tra­gen­den Baum­ar­ten abhän­gig. Der Ver­lust sol­cher Bäu­me – etwa durch Abhol­zung oder Umwand­lung in land­wirt­schaft­li­che Flä­chen – wirkt sich direkt auf sei­ne Nah­rungs­su­che und sei­ne Fort­pflan­zung aus.

Die Höhen­la­ge spielt eben­falls eine wich­ti­ge Rol­le: Vie­le Kolo­nien befin­den sich zwi­schen 400 und 900 Metern, wo die Tem­pe­ra­tu­ren mil­der sind und ein sta­bi­ler Feuch­tig­keits­grad herrscht. Die­se Bedin­gun­gen för­dern das Wachs­tum zahl­rei­cher Pflan­zen­ar­ten, deren Früch­te und Nek­tar die Haupt­nah­rung des Flug­hunds dar­stel­len.

Lei­der zählt genau die­ser Lebens­raum zu den am stärks­ten bedroh­ten Öko­sys­te­men der Komo­ren. Die Wäl­der schrump­fen seit Jahr­zehn­ten, was zu mas­si­ven Habi­tat­ver­lus­ten führt. Für den Komo­ren­flug­hund bedeu­tet das, dass sein ohne­hin sehr ein­ge­schränk­tes Ver­brei­tungs­ge­biet wei­ter schrumpft – ein zen­tra­ler Grund, war­um er heu­te als „stark gefähr­det“ ein­ge­stuft wird.

Ver­hal­ten und Kom­mu­ni­ka­ti­on des Komo­ren­flug­hunds

Der Komo­ren­flug­hund lebt über­wie­gend sozi­al und ver­bringt den Tag in Kolo­nien, die aus dut­zen­den bis meh­re­ren hun­dert Tie­ren bestehen kön­nen. Die­se Kolo­nien sit­zen meist dicht gedrängt in den Kro­nen gro­ßer Bäu­me. Wäh­rend der Ruhe­pha­sen hän­gen die Tie­re kopf­über oder klam­mern sich mit Dau­men und Füßen fest. Trotz der Enge sind Komo­ren­flug­hun­de über­ra­schend fried­lich und zei­gen ein har­mo­ni­sches Mit­ein­an­der.

Die Art ist über­wie­gend nacht­ak­tiv. Kurz nach Son­nen­un­ter­gang begin­nen die Tie­re ihre Nah­rungs­flü­ge, die sie teils meh­re­re Kilo­me­ter weit füh­ren kön­nen. Dabei ori­en­tie­ren sie sich nicht per Echo­or­tung – wie vie­le klei­ne­re Fle­der­mäu­se – son­dern durch ihren aus­ge­zeich­ne­ten Seh­sinn und ihren fei­nen Geruchs­sinn.

Inner­halb der Kolo­nien fin­det eine viel­fäl­ti­ge Kom­mu­ni­ka­ti­on statt. Die­se umfasst:

  • Ruf­lau­te, die zur Abstim­mung inner­halb der Grup­pe die­nen, beson­ders bei Stö­run­gen oder sozia­len Inter­ak­tio­nen.
  • Kör­per­spra­che, etwa Flü­gel­be­we­gun­gen, Kör­per­hal­tung oder das Ein­rol­len der Flü­gel, um Domi­nanz oder Ent­span­nung zu signa­li­sie­ren.
  • Geruchs­kom­mu­ni­ka­ti­on, da jedes Indi­vi­du­um einen typi­schen Eigen­ge­ruch hat, der bei der Erken­nung eine wich­ti­ge Rol­le spielt.

Wäh­rend der Paa­rungs­zeit neh­men die sozia­len Inter­ak­tio­nen zu. Männ­chen kön­nen dann ter­ri­to­ria­les Ver­hal­ten zei­gen, wobei sie bestimm­te Sitz­plät­ze ver­tei­di­gen. Den­noch bleibt die Art ins­ge­samt weni­ger aggres­siv als ande­re gro­ße Flug­hun­de.

Fort­pflan­zung und Auf­zucht der Jung­tie­re des Komo­ren­flug­hunds

Die Fort­pflan­zung des Komo­ren­flug­hunds ist stark sai­so­nal geprägt und meist eng an die kli­ma­ti­schen Bedin­gun­gen der Inseln gebun­den. Die Paa­rungs­zeit fällt häu­fig in Mona­te, in denen das Nah­rungs­an­ge­bot beson­ders reich ist.

Die Träch­tig­keit dau­ert meh­re­re Mona­te, und in der Regel bringt das Weib­chen nur ein ein­zi­ges Jung­tier pro Jahr zur Welt. Die­se gerin­ge Repro­duk­ti­ons­ra­te ist typisch für vie­le gro­ße Flug­hun­de und einer der Grün­de, war­um sich Popu­la­tio­nen nur sehr lang­sam erho­len, wenn sie ein­mal geschrumpft sind.

Das Neu­ge­bo­re­ne ist bei der Geburt bereits rela­tiv groß und gut ent­wi­ckelt. Es klam­mert sich zunächst am Bauch der Mut­ter fest und wird in den ers­ten Wochen rund um die Uhr getra­gen. Erst spä­ter, wenn es kräf­ti­ger wird, bleibt es manch­mal am Schlaf­baum zurück, wäh­rend die Mut­ter auf Nah­rungs­su­che geht.

Die Mut­ter­pfle­ge ist inten­siv und ent­schei­dend für das Über­le­ben des Jung­tiers. Flug­hund­jun­ge wer­den meh­re­re Mona­te lang gesäugt. Erst nach und nach ler­nen sie das selbst­stän­di­ge Klet­tern und schließ­lich das Flie­gen, oft durch spie­le­ri­sches Flü­gel­schla­gen in der Kolo­nie.

Die Geschlechts­rei­fe errei­chen Komo­ren­flug­hun­de erst nach eini­gen Jah­ren. Die­se lang­sa­me Ent­wick­lung ist ein wei­te­rer Fak­tor, der den Schutz der Art so drin­gend macht. Jede ver­lo­re­ne Gene­ra­ti­on wirkt sich lang­fris­tig auf den Erhalt der gesam­ten Popu­la­ti­on aus.

Ernäh­rung des Komo­ren­flug­hunds

Der Komo­ren­flug­hund ist ein typi­scher Frucht­fres­ser (Fru­gi­vor). Sei­ne Nah­rung besteht über­wie­gend aus rei­fen Früch­ten ver­schie­de­ner tro­pi­scher Baum­ar­ten, dar­un­ter Fei­gen, Brot­frucht, Man­gos und wei­te­re loka­le Pflan­zen­ar­ten. Dar­über hin­aus spielt auch Nek­tar eine Rol­le, beson­ders wäh­rend der Blü­te­zeit bestimm­ter Bäu­me.

Die­se Ernäh­rungs­wei­se macht den Komo­ren­flug­hund zu einem ent­schei­den­den Akteur im Öko­sys­tem. Beim Fres­sen neh­men die Tie­re Samen und Pol­len auf, die sie anschlie­ßend über wei­te Stre­cken ver­brei­ten. Vie­le Pflan­zen­ar­ten der Komo­ren sind auf die­se Form der Bestäu­bung und Samen­ver­brei­tung ange­wie­sen.

Der Flug­hund bevor­zugt nähr­stoff­rei­che Früch­te und wählt häu­fig die saf­tigs­ten und ener­gie­reichs­ten aus. Dafür fliegt er teils lan­ge Stre­cken, wobei er dank sei­ner gro­ßen Flü­gel­spann­wei­te mit gerin­gem Ener­gie­auf­wand glei­ten kann.

Wäh­rend der Tro­cken­zeit, wenn Früch­te knap­per wer­den, greift der Komo­ren­flug­hund ver­stärkt auf Nek­tar und Blü­ten zurück. Die­se Fle­xi­bi­li­tät hilft ihm, sai­so­na­le Schwan­kun­gen aus­zu­glei­chen – aller­dings nur, solan­ge sein Lebens­raum aus­rei­chend viel­fäl­ti­ge Pflan­zen bereit­stellt.

Natür­li­che Fein­de des Komo­ren­flug­hunds

In sei­ner natür­li­chen Umge­bung hat der Komo­ren­flug­hund ver­gleichs­wei­se weni­ge Fein­de, was vor allem an sei­ner Grö­ße und sei­nem Lebens­raum in hoch­ge­le­ge­nen, dich­ten Berg­wäl­dern liegt. Den­noch gibt es eini­ge Arten, die gele­gent­lich Jagd auf Flug­hun­de machen oder für ihre Jung­tie­re gefähr­lich wer­den kön­nen.

Zu den wich­tigs­ten natür­li­chen Fein­den zäh­len:

  • Greif­vö­gel, ins­be­son­de­re grö­ße­re Adler­ar­ten, die jun­ge oder geschwäch­te Flug­hun­de erbeu­ten kön­nen.
  • Baum­be­woh­nen­de Schlan­gen, die vor allem Jung­tie­re gefähr­den, die noch nicht voll beweg­lich sind oder sich zeit­wei­se unbe­auf­sich­tigt am Schlaf­baum befin­den.
  • Rat­ten, ins­be­son­de­re inva­si­ve Arten, die in Baum­höh­len oder Schlaf­bäu­men Nes­ter plün­dern und Jung­tie­re fres­sen kön­nen.

Obwohl die­se Fein­de in der Natur eine Rol­le spie­len, sind sie nicht der Haupt­grund für den Rück­gang der Art. Die größ­ten Bedro­hun­gen stam­men vom Men­schen – ins­be­son­de­re durch Lebens­raum­ver­lust und Jagd. So wir­ken natür­li­che Fein­de ledig­lich als regu­lie­ren­der Fak­tor, wäh­rend mensch­li­che Ein­flüs­se zu dra­ma­ti­sche­ren Popu­la­ti­ons­ver­än­de­run­gen füh­ren.

Bezie­hung zwi­schen Mensch und Komo­ren­flug­hund

Die Bezie­hung zwi­schen Mensch und Komo­ren­flug­hund ist ambi­va­lent und von his­to­ri­schen wie moder­nen Ein­flüs­sen geprägt. Einer­seits sehen vie­le Ein­woh­ner der Komo­ren den gro­ßen Flug­hund als fas­zi­nie­ren­des Tier, das in den Regen­wäl­dern der Inseln nahe­zu majes­tä­tisch wirkt. Ande­rer­seits ste­hen wirt­schaft­li­che Inter­es­sen und tra­di­tio­nel­le Jagd­prak­ti­ken oft im Kon­flikt mit dem Schutz die­ser sel­te­nen Art.

Haupt­pro­ble­me für den Komo­ren­flug­hund:

  • Lebens­raum­ver­lust: Die Abhol­zung der Berg­wäl­der zur land­wirt­schaft­li­chen Nut­zung gilt als größ­te Bedro­hung. Beson­ders Anjou­an hat in den letz­ten Jahr­zehn­ten gro­ße Wald­flä­chen ver­lo­ren, wodurch Schlaf- und Nah­rungs­bäu­me ver­schwin­den.
  • Jagd und Wil­de­rei: Obwohl die Jagd auf Komo­ren­flug­hun­de heu­te weit­ge­hend ver­bo­ten ist, kommt es wei­ter­hin zu ille­ga­len Abschüs­sen – vor allem zur Nah­rungs­si­che­rung.
  • Stö­run­gen der Kolo­nien: Men­schen nähern sich häu­fig den Schlaf­bäu­men, sei es aus Neu­gier oder zur Holz­nut­zung. Dies kann dazu füh­ren, dass Kolo­nien ihre Stand­or­te ver­las­sen und in weni­ger geeig­ne­te Gebie­te aus­wei­chen müs­sen.
  • Kli­ma­wan­del: Ver­än­der­te Nie­der­schlags­mus­ter und häu­fi­ge­re Stür­me wir­ken sich direkt auf die Ver­füg­bar­keit von Früch­ten und die Sta­bi­li­tät der Wäl­der aus.

Trotz die­ser Pro­ble­me gibt es inzwi­schen wich­ti­ge Natur­schutz­maß­nah­men. Orga­ni­sa­tio­nen wie die Dur­rell Wild­life Con­ser­va­ti­on Trust arbei­ten seit Jah­ren dar­an, Kolo­nien zu über­wa­chen, Lebens­räu­me zu schüt­zen und Auf­klä­rungs­pro­gram­me auf den Inseln durch­zu­füh­ren. Beson­ders erfolg­reich sind Pro­jek­te, die loka­le Gemein­den ein­bin­den, indem sie nach­hal­ti­ge Nut­zungs­kon­zep­te ent­wi­ckeln und die Bedeu­tung der Flug­hun­de für die Wäl­der ver­mit­teln.

Der Komo­ren­flug­hund spielt eine zen­tra­le Rol­le im Öko­sys­tem – ohne ihn wür­den vie­le Pflan­zen­ar­ten ihre Bestäu­ber oder Samen­ver­brei­ter ver­lie­ren. Daher erken­nen immer mehr Men­schen auf den Komo­ren sei­nen Wert und unter­stüt­zen Schutz­pro­jek­te aktiv.

Fazit & Zusam­men­fas­sung zum Komo­ren­flug­hund

Der Komo­ren­flug­hund (Pte­ro­pus living­sto­nii) ist ein fas­zi­nie­ren­der und zugleich stark gefähr­de­ter Flug­hund, der aus­schließ­lich auf den Inseln Anjou­an und Mohé­li lebt. Mit sei­ner beein­dru­cken­den Flü­gel­spann­wei­te, sei­nem dunk­len Fell und sei­ner wich­ti­gen Rol­le als Bestäu­ber und Samen­ver­brei­ter prägt er die tro­pi­schen Berg­wäl­der der Komo­ren auf ein­zig­ar­ti­ge Wei­se.

Du hast in die­sem Arti­kel erfah­ren, wie eng sein Über­le­ben an intak­te Wäl­der gebun­den ist, wie kom­plex sein Sozi­al­ver­hal­ten funk­tio­niert und wie lang­sam sei­ne Fort­pflan­zung abläuft. Genau die­se Eigen­schaf­ten machen die Art so beson­ders – aber auch so emp­find­lich gegen­über Ver­än­de­run­gen.

Der Mensch stellt heu­te die größ­te Bedro­hung für den Komo­ren­flug­hund dar, gleich­zei­tig liegt aber auch die Lösung in mensch­li­cher Hand: Schutz­pro­gram­me, Wie­der­auf­fors­tung und nach­hal­ti­ge Lebens­wei­sen kön­nen dafür sor­gen, dass die­ser majes­tä­ti­sche Flug­hund auch in Zukunft durch die Wäl­der der Komo­ren glei­tet.

Der Komo­ren­flug­hund ist nicht nur ein Sym­bol für die bedroh­te Tier­welt des Indi­schen Oze­ans, son­dern auch ein Bot­schaf­ter dafür, wie wich­tig es ist, fra­gi­le Öko­sys­te­me zu bewah­ren. Sein Schutz bedeu­tet auch den Schutz der Wäl­der – und damit der gesam­ten bio­lo­gi­schen Viel­falt der Regi­on.

Quel­len und wei­ter­füh­ren­de Infor­ma­tio­nen

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