Kleine Katzen wachsen in einem atemberaubenden Tempo. Innerhalb weniger Wochen werden aus tapsigen kleinen Fellknäueln so neugierige, selbstständige Tiere. In dieser sensiblen Zeit ist es entscheidend, ob Körper, Organe und Immunsystem der kleinen Vierbeiner optimal versorgt sind. Eine zentrale Stellschraube dafür ist die Ernährung. Eine behutsame Futterumstellung hilft, Verdauungsprobleme zu vermeiden und den Grundstein für ein gesundes Katzenleben zu legen.
Inhaltsverzeichnis
- Junge Katzen haben besondere Bedürfnisse
- Warum Kitten eine spezielle Ernährung brauchen
- Der richtige Zeitpunkt für die Umstellung
- Geduld macht den Unterschied
- Qualität erkennen: Worauf es bei Futter wirklich ankommt
- Typische Fehler bei der Futterumstellung vermeiden
- Futterumstellung im Alltag umsetzen
- Wenn das Kitten wählerisch wird
- Mit Geduld und Wissen zu einem gesunden Start

Junge Katzen haben besondere Bedürfnisse
Wer ein Kitten aufzieht, übernimmt Verantwortung für ein Lebewesen mit sehr speziellen Bedürfnissen. Das Verdauungssystem eines jungen Tieres ist noch empfindlich, seine Wachstumsphase verläuft intensiv.
Zwischen Milch, Brei und festem Futter liegen in der Regel nur wenige Wochen. Daher verlangt dieser Übergang sowohl Aufmerksamkeit als auch Wissen. Orientierung bieten unter anderem Verbraucherportale, in denen regelmäßig Produkte wie Katzenfutter für Kitten im Test vorgestellt werden. Dies ist hilfreich, um die wichtigsten Qualitätsmerkmale zu verstehen und Unterschiede bei Zusammensetzung und Verträglichkeit richtig einzuordnen.
Entscheidend bleibt aber vor allem das Verständnis für biologische Prozesse und das individuelle Tempo der kleinen Kätzchen.
Warum Kitten eine spezielle Ernährung brauchen
Katzen sind Fleischfresser. Ihr Körper ist daher auf tierische Eiweiße und Fette ausgelegt, nicht auf große Mengen an Kohlenhydraten.
In den ersten Lebensmonaten vervielfacht sich das Gewicht eines Kätzchens. Muskeln, Knochen und Nervensystem: All das wächst gleichzeitig. Um diesen komplexen Aufbau zu unterstützen, benötigen Kitten eine Nahrung mit einer hohen Energiedichte und leicht verwertbaren Nährstoffen.
Wissenschaftliche Untersuchungen zu dem Thema zeigen, dass der Proteinbedarf junger Katzen deutlich über dem von ausgewachsenen Tieren liegt. Proteine sind nämlich der Baustoff für Gewebe, Organe und Enzyme. Fette liefern zudem die nötige Energie und unterstützen die Aufnahme fettlöslicher Vitamine. Besonders wichtig sind mehrfach ungesättigte Fettsäuren, da sie das Nervensystem und die Entwicklung der Sehfähigkeit fördern.
Ein ausgewogenes Verhältnis von Calcium und Phosphor trägt darüber hinaus zum Knochenaufbau bei. Vitamine wie A, D und E stärken das Immunsystem.
Da Kitten häufig wenig trinken, ist außerdem ein hoher Feuchtigkeitsgehalt in der Nahrung vorteilhaft. Dies spricht vor allem in der Anfangsphase für Nassfutter.

Der richtige Zeitpunkt für die Umstellung
Ab der vierten Lebenswoche beginnen viele Kitten, Interesse an fester Nahrung zu zeigen. Zu diesem Zeitpunkt sollte die Muttermilch oder Ersatzmilch schrittweise durch ein leicht verdauliches Kittenfutter ergänzt werden. Zunächst eignen sich dafür pürierte, weiche Mahlzeiten. Ab der sechsten bis achten Woche können auch kleine, festere Portionen angeboten werden.
Eine vollständige Umstellung ist in der Regel zwischen der achten und zehnten Lebenswoche sinnvoll. Frühere oder zu abrupte Veränderungen führen schnell zu Verdauungsstörungen. Tierärzte empfehlen deshalb, den gesamten Prozess über zwei bis drei Wochen zu strecken.
Ein praktischer Ansatz dafür: täglich etwas mehr von der neuen Sorte untermischen, während das alte Futter langsam reduziert wird. Auf diese Weise kann sich der Verdauungstrakt anpassen, und das Kitten verbindet den vertrauten Geschmack mit dem neuen Futter.

Geduld macht den Unterschied
Jede Katze ist individuell. Manche fressen das neue Futter sofort, andere reagieren erst einmal skeptisch.
Die Ablehnung bedeutet allerdings nicht, dass das Futter generell ungeeignet ist. Häufig liegen die Gründe in Geruch und Textur. Ein leicht angewärmtes Nassfutter riecht gleich intensiver und wird daher eher akzeptiert. Auch eine Mischung aus bekannten und neuen Sorten hilft, die Umstellung für die kleinen Kätzchen zu erleichtern.
Kommt es zu Durchfall, Blähungen oder Erbrechen, sollte die Umstellung für einige Tage pausiert werden. Das Kitten braucht Zeit, um sich zu stabilisieren. Hält die Reizung länger an, ist tierärztlicher Rat notwendig, denn besonders junge Katzen trocknen bei Durchfall schnell aus.
Stress kann ebenfalls ein Grund für die Verweigerung des Futters sein. Eine neue Umgebung, laute Geräusche oder zu viele Veränderungen gleichzeitig überfordern junge Tiere. Eine ruhige Futterumgebung mit festen Zeiten vermittelt ihnen Sicherheit.
Qualität erkennen: Worauf es bei Futter wirklich ankommt
Hochwertiges Kittenfutter lässt sich nicht an geschönten Werbeversprechen erkennen, sondern an seiner Zusammensetzung.
Fleisch oder Fisch sollten an erster Stelle der Zutatenliste stehen. Pflanzliche Füllstoffe, Zucker oder künstliche Farbstoffe sind dagegen überflüssig. Entscheidend ist ein ausgewogenes Verhältnis von Eiweiß, Fett und Mineralstoffen. Daneben lohnt sich ein Blick auf den Tauringehalt: Diese Aminosäure ist für Katzen lebensnotwendig und kommt fast ausschließlich in tierischem Gewebe vor. Ein Mangel führt langfristig zu Herz- und Augenerkrankungen.
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit legt Mindestanforderungen für Tiernahrung fest. Die Futterhersteller orientieren sich somit häufig an diesen Richtwerten, um eine ausgewogene Zusammensetzung sicherzustellen. Dennoch unterscheiden sich Produkte in der Qualität der Rohstoffe. Ein Vergleich der deklarierten Inhaltsstoffe und Energiewerte gibt hilfreiche Orientierung.
Typische Fehler bei der Futterumstellung vermeiden
Einer der häufigsten Fehler besteht in einer zu schnellen Futterumstellung. Der Verdauungstrakt eines Kittens ist noch nicht vollständig ausgereift. Jede plötzliche Veränderung belastet die Darmflora deswegen immens.
Auch zu große Portionen führen leicht zu Magenproblemen. Besser sind also mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt – vier bis fünf bis zum sechsten Lebensmonat, danach zwei bis drei. Dies entspricht auch dem natürlichen Fressverhalten von Katzen.
Ein weiteres Problem kann in einem falschen Futteralter bestehen. Adult-Futter enthält zu wenig Energie und Mineralstoffe für Tiere, die sich im Wachstum befinden. Umgekehrt liefert Kittenfutter für ausgewachsene Katzen zu viele Kalorien. Eine altersgerechte Ernährung ist daher keine Marketingidee, sondern tierphysiologisch schlichtweg notwendig.
Nicht zu vergessen ist daneben frisches Wasser. Selbst bei Nassfutter sollte immer ein Napf bereitstehen, da Kitten ihren Flüssigkeitsbedarf noch nicht gut regulieren können.

Futterumstellung im Alltag umsetzen
Die beste Methode ist also, die neue Nahrung in kleinen Schritten einzuführen. Am ersten Tag nur ein Löffel, gemischt mit der gewohnten Sorte. Danach täglich etwas mehr. Nach etwa zehn Tagen sollte die Umstellung abgeschlossen sein.
Das Futter sollte zudem stets bei Zimmertemperatur angeboten werden. Kühlschrankkaltes Futter wird von Katzen nämlich verschmäht. Saubere Näpfe und ein ruhiger Futterplatz sind ebenso wichtige Komponenten. Gerüche, Lärm oder zu viele Menschen im Raum lenken die Tiere ab und mindern die Akzeptanz.
Expert:innen empfehlen darüber hinaus, die Verdauung der Katze aufmerksam zu beobachten. Konsistenz und Geruch des Kots geben oft entscheidende Hinweise darauf, ob das Futter gut vertragen wird. Bei anhaltenden Auffälligkeiten sollte eine tierärztliche Kontrolle erfolgen.
Wenn das Kitten wählerisch wird
Viele Katzen entwickeln im Laufe der Zeit bestimmte Vorlieben. Werden sie schon frühzeitig abwechslungsreich gefüttert – also mit verschiedenen Fleischsorten und unterschiedlichen Konsistenzen –, bleibt das Tier generell offener für Neues.
Wer von Anfang an zu einseitig füttert, riskiert dagegen, dass spätere Umstellungen schwieriger werden. Eine moderate Vielfalt ist daher sinnvoll − solange sich das Futter ausgewogen zeigt.
Mit Geduld und Wissen zu einem gesunden Start
Eine gelungene Futterumstellung ist keine Frage einer bestimmten Anzahl an Tagen, es geht vor allem um Aufmerksamkeit. Werden die Signale des Kätzchens beobachtet, auf Qualität geachtet und Veränderungen Schritt für Schritt begleitet, wird die Basis für Vitalität und Lebensfreude geschaffen.
Es muss kein bestimmtes Produkt gefunden werden, sondern das Wohl des jungen Tieres individuell unterstützt werden. Wird diese Phase bewusst gestaltet, wird der Grundstein für ein langes, gesundes Katzenleben gelegt – und für eine enge Bindung zwischen Mensch und Tier.