Gro­ße Achat­schne­cke (Acha­ti­na fuli­ca)

Die Gro­ße Achat­schne­cke (Acha­ti­na fuli­ca) ist eines der fas­zi­nie­rends­ten Geschöp­fe der Weich­tier­welt. Auch bekannt als Ost­afri­ka­ni­sche Rie­sen­schne­cke, kann sie eine Grö­ße errei­chen, die ihre klei­ne­ren Ver­wand­ten bei wei­tem in den Schat­ten stellt. Sie ist aber nicht nur berühmt für ihre beein­dru­cken­de Grö­ße, son­dern auch für ihr bemer­kens­wer­tes Sozi­al­ver­hal­ten und ihre Rol­le in ver­schie­de­nen Öko­sys­te­men, aber lei­der auch für ihre Aus­wir­kun­gen als inva­si­ve Art in eini­gen Tei­len der Welt. In die­sem Arti­kel wer­den wir die­se fas­zi­nie­ren­den Geschöp­fe genau­er betrach­ten und gemein­sam her­aus­fin­den, was sie so ein­zig­ar­tig macht.

Große Achatschnecke - Achatina fulica
Gro­ße Achat­schne­cke - Acha­ti­na fuli­ca

Die Gro­ße Achat­schne­cke im Über­blick

Der fol­gen­de Steck­brief soll Dir einen ers­ten Über­blick über die Gro­ße Achat­schne­cke geben:

Wis­sen­schaft­li­cher NameAcha­ti­na fuli­ca
Fami­lieAcha­ti­ni­dae
Grö­ßeBis zu 20 cm
GewichtBis zu 32 g
Lebens­er­war­tungBis zu 10 Jah­re
Ver­brei­tungUrsprüng­lich aus Ost­afri­ka, jetzt glo­bal ver­brei­tet
Lebens­raumTro­pi­sche und sub­tro­pi­sche Gebie­te, bevor­zugt feuch­te Gebie­te
Nah­rungAlles­fres­ser, bevor­zugt pflanz­li­che Nah­rung
Fort­pflan­zungHerm­aphro­dit, Eiab­la­ge
Sozi­al­ver­hal­tenEin­zel­gän­ger, aber bei Nah­rungs­quel­len und für die Fort­pflan­zung in Grup­pen
Kom­mu­ni­ka­ti­onHaupt­säch­lich che­mi­sche Signa­le
Beson­de­re Merk­ma­leExtrem groß für eine Land­schne­cke, Fähig­keit zur Selbst­be­fruch­tung
Rol­le im Öko­sys­temZer­set­zer, Nah­rungs­quel­le für ande­re Tie­re
Gefähr­dungNicht gefähr­det, gilt als inva­si­ve Art in eini­gen Regio­nen

Äuße­re Merk­ma­le der Gro­ßen Achat­schne­cke

Die Gro­ße Achat­schne­cke ist wohl am bekann­tes­ten für ihre impo­san­te Grö­ße. Sie ist eine der größ­ten Land­schne­cken­ar­ten der Welt und kann eine Län­ge von bis zu 20 cm errei­chen. Ihr Gewicht vari­iert, aber sie kann bis zu 32 Gramm wie­gen.

Ihr Schne­cken­haus ist oft hell­braun mit dunk­le­ren hori­zon­ta­len Strei­fen, die sich über die gedreh­te Ober­flä­che win­den. Das Haus ist in der Regel konisch, wobei die brei­tes­te Stel­le nahe der Öff­nung liegt. Ein voll aus­ge­wach­se­nes Exem­plar kann bis zu 9 Win­dun­gen haben.

Die Schne­cken selbst haben einen lang­ge­streck­ten, schlei­mi­gen Kör­per, der in der Far­be von hell­grau bis fast schwarz vari­ie­ren kann. Sie besit­zen zwei Paar Ten­ta­keln auf dem Kopf - das obe­re Paar trägt die Augen, wäh­rend das unte­re Paar den Geruchs­sinn hat.

Arten und Ver­brei­tung

Ursprüng­lich stammt die Gro­ße Achat­schne­cke aus Ost­afri­ka, ins­be­son­de­re aus Län­dern wie Kenia und Tan­sa­nia. Sie hat jedoch eine erstaun­li­che Anpas­sungs­fä­hig­keit an ver­schie­de­ne Lebens­räu­me gezeigt und ist nun in vie­len Tei­len der Welt ver­brei­tet.

Die Gro­ße Achat­schne­cke hat in vie­len Gebie­ten außer­halb ihres natür­li­chen Ver­brei­tungs­ge­biets Fuß gefasst. In vie­len tro­pi­schen und sub­tro­pi­schen Regio­nen, ein­schließ­lich Tei­len Asi­ens, der Kari­bik und der Pazi­fi­schen Inseln, ist sie zu fin­den. Lei­der hat dies dazu geführt, dass sie in eini­gen die­ser Gebie­te als inva­si­ve Art ange­se­hen wird.

Lebens­raum der Gro­ßen Achat­schne­cke

Die Gro­ße Achat­schne­cke bevor­zugt war­me, feuch­te Gebie­te und lebt in einer Viel­zahl von Habi­ta­ten. Sie kommt in Wäl­dern, land­wirt­schaft­li­chen Gebie­ten und sogar in städ­ti­schen Gebie­ten vor. In ihrer ursprüng­li­chen Hei­mat Ost­afri­ka bewohnt sie die feuch­ten Wäl­der und Gras­län­der, aber sie hat sich gut an eine Viel­zahl von Umge­bun­gen ange­passt.

In ihrer neu­en Hei­mat bevor­zugt sie Lebens­räu­me mit hoher Luft­feuch­tig­keit und Tem­pe­ra­tu­ren zwi­schen 25 und 30 Grad Cel­si­us. Sie ist haupt­säch­lich nacht­ak­tiv und ver­bringt den Tag in ihrem Schne­cken­haus oder unter Pflan­zen und Stei­nen, um sich vor der Tro­cken­heit zu schüt­zen.

Ver­hal­ten und Kom­mu­ni­ka­ti­on der Gro­ßen Achat­schne­cke

Obwohl die Gro­ße Achat­schne­cke oft als Ein­zel­gän­ger ange­se­hen wird, kann sie bei Nah­rungs­quel­len oder zur Fort­pflan­zungs­zeit in Grup­pen gefun­den wer­den. Sie hat eine Rei­he von Ver­hal­tens­wei­sen ent­wi­ckelt, um in ihrer Umge­bung zu über­le­ben.

Die Kom­mu­ni­ka­ti­on bei der Gro­ßen Achat­schne­cke erfolgt haupt­säch­lich über che­mi­sche Signa­le. Die­se Weich­tie­re kön­nen eine Viel­zahl von che­mi­schen Sub­stan­zen in ihrer Umge­bung wahr­neh­men, ein­schließ­lich Phe­ro­mo­ne, die von ande­ren Schne­cken aus­ge­schie­den wer­den. Sie nut­zen die­se che­mi­schen Signa­le, um Nah­rung zu fin­den, Part­ner zu erken­nen und Fein­de zu ver­mei­den.

Die Gro­ße Achat­schne­cke ist bekannt für ihr ein­zig­ar­ti­ges „Schlaf”-Verhalten. Sie kann eine Art Win­ter­schlaf ein­le­gen, bekannt als Ästi­vati­on, wenn die Bedin­gun­gen tro­cken oder kalt wer­den. Wäh­rend die­ser Zeit schließt sie die Öff­nung ihres Schne­cken­hau­ses mit einer dicken Schicht aus Schleim, die hart wird und als Epi­phrag­ma bezeich­net wird. Die­se Bar­rie­re hält die Feuch­tig­keit im Inne­ren des Schne­cken­hau­ses und schützt die Schne­cke vor dem Aus­trock­nen. Sie kann in die­sem Zustand bis zu zwei Jah­re ver­wei­len.

Fort­pflan­zung und Auf­zucht der Jung­tie­re

Gro­ße Achat­schne­cken sind Herm­aphro­di­ten, was bedeu­tet, dass jedes Indi­vi­du­um sowohl männ­li­che als auch weib­li­che Fort­pflan­zungs­or­ga­ne hat. Sie kön­nen sich selbst befruch­ten, obwohl sie es vor­zie­hen, sich mit ande­ren Schne­cken zu paa­ren, wenn dies mög­lich ist.

Nach der Paa­rung legen sie meh­re­re Hun­dert Eier in eine mit Schleim aus­ge­klei­de­te Gru­be im Boden. Die Eier schlüp­fen nach etwa zwei Wochen, und die Jung­schne­cken sind voll­stän­dig ent­wi­ckelt, wenn sie aus dem Ei kom­men. Sie sind Minia­tur­ko­pien der Erwach­se­nen und begin­nen sofort, selb­stän­dig zu fres­sen und zu wach­sen.

Ernäh­rung der Gro­ßen Achat­schne­cke

Die Gro­ße Achat­schne­cke ist ein Alles­fres­ser, was bedeu­tet, dass sie eine Viel­zahl von Nah­rungs­mit­teln frisst. Sie bevor­zugt jedoch pflanz­li­che Nah­rung. Ihre Diät kann aus einer Viel­zahl von Pflan­zen­ma­te­ria­li­en bestehen, ein­schließ­lich Blät­tern, Stän­geln, Blü­ten, Früch­ten und sogar Baum­rin­de. Sie frisst auch tote Pflan­zen­ma­te­ria­li­en und spielt so eine wich­ti­ge Rol­le bei der Zer­set­zung in ihrem Öko­sys­tem.

Inter­es­san­ter­wei­se nimmt die Gro­ße Achat­schne­cke auch Kalk in ihre Diät auf, um ihr Schne­cken­haus auf­zu­bau­en und zu repa­rie­ren. Dies kann sie aus ver­schie­de­nen Quel­len gewin­nen, dar­un­ter kalk­hal­ti­ge Stei­ne, Kno­chen, und sogar von Mau­ern.

Natür­li­che Fein­de der Gro­ßen Achat­schne­cke

Trotz ihrer Grö­ße und des Schut­zes, den ihr Schne­cken­haus bie­tet, hat die Gro­ße Achat­schne­cke eine Rei­he von natür­li­chen Fein­den. Dazu gehö­ren ver­schie­de­ne Arten von Vögeln, Säu­ge­tie­ren, Rep­ti­li­en und sogar ande­ren grö­ße­ren Schne­cken­ar­ten. Auch Insek­ten, ins­be­son­de­re Käfer­lar­ven, kön­nen jun­ge Schne­cken oder Schne­cken­ei­er angrei­fen.

In eini­gen Regio­nen der Welt sind Men­schen auch Fein­de der Gro­ßen Achat­schne­cke, da sie als Schäd­ling in der Land­wirt­schaft und im Gar­ten­bau betrach­tet wird. In eini­gen Kul­tu­ren wer­den sie jedoch auch als Nah­rungs­quel­le genutzt.

Bezie­hung zwi­schen Mensch und der Gro­ßen Achat­schne­cke

Die Bezie­hung zwi­schen Men­schen und der Gro­ßen Achat­schne­cke ist kom­plex. Auf der einen Sei­te ist sie eine Quel­le der Fas­zi­na­ti­on und wird in eini­gen Tei­len der Welt als Haus­tier gehal­ten. Ihre Fähig­keit, sich an ver­schie­de­ne Umge­bun­gen anzu­pas­sen, und ihre ein­fa­che Pfle­ge machen sie zu einem belieb­ten Haus­tier für Schne­cken­en­thu­si­as­ten.

Auf der ande­ren Sei­te wird die Gro­ße Achat­schne­cke in vie­len Tei­len der Welt als inva­si­ve Art und Schäd­ling betrach­tet. Sie kann erheb­li­che Schä­den an land­wirt­schaft­li­chen Kul­tu­ren und Gär­ten ver­ur­sa­chen und ist schwie­rig zu kon­trol­lie­ren, da sie sich schnell ver­mehrt und weni­ge natür­li­che Fein­de hat.

Fazit & Zusam­men­fas­sung der wich­tigs­ten Punk­te

Die Gro­ße Achat­schne­cke ist ein fas­zi­nie­ren­des Geschöpf, das für sei­ne bemer­kens­wer­te Grö­ße und sei­ne Fähig­keit, sich an ver­schie­de­ne Lebens­räu­me anzu­pas­sen, bekannt ist. Sie ist sowohl ein gelieb­tes Haus­tier als auch ein gefürch­te­ter Schäd­ling. Ihr Ver­hal­ten, ihre Fort­pflan­zung und ihre Rol­le in ihrem Öko­sys­tem machen sie zu einem inter­es­san­ten Stu­di­en­ob­jekt für Bio­lo­gen und Natur­freun­de.

Sie hat eine bemer­kens­wer­te Fähig­keit zur Anpas­sung und zur Über­win­dung von Hin­der­nis­sen, was sie zu einer Über­le­bens­künst­le­rin in vie­len ver­schie­de­nen Umge­bun­gen macht. Obwohl sie in eini­gen Gebie­ten als inva­si­ve Art gilt, spielt sie eine wich­ti­ge Rol­le in ihrem natür­li­chen Öko­sys­tem als Zer­set­zer und Nah­rungs­quel­le für ande­re Tie­re.

Ins­ge­samt ist die Gro­ße Achat­schne­cke ein unglaub­lich anpas­sungs­fä­hi­ges und wider­stands­fä­hi­ges Geschöpf, das es wert ist, geschätzt und geschützt zu wer­den.


Quel­len und wei­ter­füh­ren­de Infor­ma­tio­nen

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