Schla­fen mit Haus­tie­ren im Bett: Wohl­füh­len oder Gesund­heits­ri­si­ko?

Für vie­le Tier­lieb­ha­ber gehört das gemein­sa­me Schla­fen mit ihrem Hund oder ihrer Kat­ze im Bett ein­fach zum All­tag dazu. Ver­wun­der­lich ist dies kaum: Der geteil­te Schlaf­platz ver­mit­telt Gebor­gen­heit, stärkt die Bin­dung und sorgt für inni­ge Momen­te.

Doch so har­mo­nisch es im ers­ten Augen­blick auch klingt − die­se Schlaf­ge­wohn­heit geht sowohl mit unbe­streit­ba­ren Vor­tei­len als auch mit poten­ti­el­len Risi­ken ein­her. Beson­ders die gesund­heit­li­chen Aspek­te und die Hygie­ne spie­len in die­sem Zusam­men­hang eine wesent­li­che Rol­le.

Was ist also zu beach­ten, bevor dem Haus­tier dau­er­haft ein Platz im Bett ein­ge­räumt wird? Der fol­gen­de Arti­kel klärt auf.

Schlafen mit Haustieren im Bett
Schla­fen mit Haus­tie­ren im Bett

War­um Men­schen mit ihren Haus­tie­ren das Bett tei­len

Es gibt eini­ge Grün­de, wes­halb so vie­le Men­schen gemein­sam mit ihren Vier­bei­nern in einem Bett schla­fen.

Sicher­heit und Gebor­gen­heit: Die Nähe eines ver­trau­ten Tie­res wirkt beru­hi­gend. Beson­ders Hun­de und Kat­zen tra­gen dazu bei, Ängs­te zu lin­dern oder das Ein­schla­fen zu erleich­tern. Laut einer Stu­die der Mayo Cli­nic berich­ten vie­le Tier­hal­ter, dass sie wesent­lich bes­ser schla­fen, wenn ihre Tie­re in der Nähe sind. Hun­de und Kat­zen signa­li­sie­ren durch ihre Prä­senz Schutz und Sicher­heit – ein evo­lu­tio­när tief ver­an­ker­tes Bedürf­nis des Men­schen.

Stress­ab­bau und psy­chi­sche Vor­tei­le: Der enge Kon­takt zu den Haus­tie­ren för­dert nach­weis­lich die Aus­schüt­tung des Wohl­fühl­hor­mons Oxy­to­cin. Wis­sen­schaft­li­che Stu­di­en zei­gen, dass Haus­tie­re maß­geb­lich dabei hel­fen kön­nen, Stress zu redu­zie­ren, den Blut­druck zu sen­ken und eine ent­spann­te­re Atmo­sphä­re zu schaf­fen. Gera­de in hek­ti­schen Zei­ten fun­giert das nächt­li­che Kuscheln mit Hund oder Kat­ze somit als wert­vol­le Aus­zeit.

Stär­kung der Bin­dung: Für vie­le Haus­tier­be­sit­zer stellt das Tei­len des Bet­tes zudem eine Mög­lich­keit dar, die Bezie­hung zu ihrem Tier zu inten­si­vie­ren. Beson­ders bei beruf­lich ein­ge­spann­ten Men­schen, die tags­über nur wenig Zeit mit ihren Vier­bei­nern ver­brin­gen kön­nen, bie­tet die Nacht einen will­kom­me­nen Raum für Nähe und Zuwen­dung.

Wel­che Risi­ken sind bei dem Tei­len des Bet­tes zu beach­ten?

Trotz der über­zeu­gen­den emo­tio­na­len Vor­tei­le gibt es auch eini­ge Risi­ken, die von den Haus­tier­be­sit­zern nicht igno­riert wer­den soll­ten. Hygie­ne, Schlaf­qua­li­tät und gesund­heit­li­che Aspek­te stel­len ent­schei­den­de Fak­to­ren dar, die bedacht wer­den müs­sen.

Hygie­ne­pro­ble­me und All­er­ge­ne: Die Haus­tie­re brin­gen unwei­ger­lich Schmutz, Pol­len und mög­li­cher­wei­se auch Para­si­ten mit ins Bett. Für Men­schen mit All­er­gien oder Asth­ma zeigt sich dies als beson­ders pro­ble­ma­tisch. Kat­zen- und Hun­de­haa­re sowie abge­stor­be­ne Haut­schup­pen erhö­hen die All­er­gen­be­las­tung im Schlaf­zim­mer. Ein effek­ti­ver Schutz gegen sol­che Belas­tun­gen kön­nen jedoch soge­nann­te Enca­sings bie­ten. Bei die­sen han­delt es sich um spe­zi­el­le Über­zü­ge für Matrat­zen und Kis­sen. Sie ver­hin­dern, dass die All­er­ge­ne in die Matrat­ze ein­drin­gen. Gleich­zei­tig erleich­tern sie die Rei­ni­gung der Schlaf­um­ge­bung.

Stö­run­gen des Schlaf­rhyth­mus: Die Tie­re schla­fen sel­ten so ruhig wie Men­schen. Ihre Bewe­gun­gen, Geräu­sche oder nächt­li­chen Akti­vi­tä­ten kön­nen die Nacht­ru­he daher erheb­lich stö­ren. Laut einer wei­te­ren Unter­su­chung der Mayo Cli­nic gaben etwa 20 Pro­zent der Befrag­ten an, dass ihre Haus­tie­re sie im Schlaf häu­fig wecken oder durch Schnar­chen und Posi­ti­ons­wech­sel stö­ren. Eine schlech­te Schlaf­qua­li­tät hat jedoch lang­fris­tig Aus­wir­kun­gen auf die kör­per­li­che und men­ta­le Gesund­heit.

Über­tra­gungs­ri­si­ken von Para­si­ten und Krank­hei­ten Auch gut gepfleg­te Haus­tie­re kön­nen Flö­he, Zecken oder ande­re Para­si­ten mit ins Bett brin­gen. Wäh­rend das Risi­ko von Zoo­no­sen – also Krank­hei­ten, die zwi­schen Mensch und Tier über­trag­bar sind – bei gesun­den und geimpf­ten Tie­ren in der Regel gering aus­fällt, bleibt eine regel­mä­ßi­ge tier­ärzt­li­che Kon­trol­le eine wich­ti­ge Maß­nah­me. Beson­de­re Vor­sicht ist gebo­ten, wenn das Tier Zugang zu Außen­be­rei­chen hat, da in die­sen die Wahr­schein­lich­keit einer Infek­ti­on steigt.

Viele Haustierbesitzer nehmen ihre Vierbeiner mit ins Bett
Vie­le Haus­tier­be­sit­zer neh­men ihre Vier­bei­ner mit ins Bett

Tipps für ein har­mo­ni­sches Zusam­men­le­ben im Schlaf­zim­mer

Damit Mensch und Tier glei­cher­ma­ßen von der Nähe pro­fi­tie­ren, ohne gesund­heit­li­che Risi­ken ein­zu­ge­hen, las­sen sich aller­dings eini­ge ein­fa­che Maß­nah­men umset­zen.

Die Haus­tie­re soll­ten regel­mä­ßig gebürs­tet und – falls not­wen­dig – auch geba­det wer­den. Auf die­se Wei­se las­sen sich lose Haa­re und Schmutz ent­fer­nen. Die Bett­wä­sche ist zudem wöchent­lich zu wech­seln, um All­er­ge­ne und mög­li­che Para­si­ten zu besei­ti­gen. Zudem ist die Ver­wen­dung von Enca­sings für Matrat­zen und Kis­sen rat­sam, um die Schlaf­um­ge­bung noch hygie­ni­scher zu hal­ten.

Ein umfas­sen­der Schutz vor Para­si­ten wie Flö­hen und Zecken ist uner­läss­lich. Regel­mä­ßi­ge tier­ärzt­li­che Kon­trol­len stel­len sicher, dass das Tier rund­um gesund ist und kei­ne Krank­hei­ten über­trägt. Men­schen mit All­er­gien oder Atem­wegs­er­kran­kun­gen soll­ten aller­dings grund­sätz­lich sorg­fäl­tig abwä­gen, ob das Haus­tier wirk­lich in ihrem Bett schla­fen soll­te.

Es ist außer­dem wich­tig, dass Tier­hal­ter von Anfang an klar ent­schei­den, ob ihr Haus­tier ins Bett darf − und unter wel­chen Bedin­gun­gen. Inkon­sis­tenz in die­sem Kon­text führt bei den Tie­ren zu Ver­wir­rung und Ver­hal­tens­un­si­cher­hei­ten.

Falls das Tei­len des Bet­tes lang­fris­tig zu Pro­ble­men führt, stellt ein eige­ner Schlaf­platz im Schlaf­zim­mer eine gute Alter­na­ti­ve dar. Beson­ders ortho­pä­di­sche Matrat­zen oder Kuschel­körb­chen für Hun­de und Kat­zen sind dafür eine gute Wahl. Mit die­ser Lösung bleibt die Nähe erhal­ten, ohne dass die Hygie­ne im Bett oder der Schlaf der Besit­zer beein­träch­tigt wird.

Für wen ist das gemein­sa­me Schla­fen mit Haus­tie­ren geeig­net?

Ob die Haus­tie­re im Bett schla­fen dür­fen, hängt gene­rell von vie­len indi­vi­du­el­len Fak­to­ren ab. Für gesun­de Erwach­se­ne ohne All­er­gien oder emp­find­li­che Haut spricht wenig gegen die­se Pra­xis − solan­ge die oben genann­ten Hygie­ne­re­geln ein­ge­hal­ten wer­den.

Beson­ders Fami­li­en mit Kin­dern soll­ten bei die­sem The­ma jedoch vor­sich­tig sein. Vor allem klei­ne Kin­der wei­sen ein erhöh­tes Risi­ko für all­er­gi­sche Reak­tio­nen oder durch Para­si­ten über­tra­ge­ne Infek­tio­nen auf.

Men­schen mit Vor­er­kran­kun­gen wie Asth­ma oder stark aus­ge­präg­ten Tier­haar­all­er­gien soll­ten ihr Schlaf­zim­mer zudem mög­lichst aller­gen­frei hal­ten und des­we­gen die Haus­tie­re aus die­sem Bereich fern­hal­ten. Als Alter­na­ti­ve bie­tet sich dann ein gut struk­tu­rier­ter Rück­zugs­ort für die Tie­re außer­halb des Schlaf­zim­mers an.

Haustiere im Bett: ja oder nein ?
Haus­tie­re im Bett: ja oder nein ?

Wis­sen­schaft­li­che Erkennt­nis­se: Wie schla­fen Haus­tie­re wirk­lich?

Wuss­ten Sie eigent­lich, dass der Schlaf­zy­klus von Hun­den und Kat­zen sich deut­lich von dem des Men­schen unter­schei­det?

Hun­de ver­brin­gen nur etwa zehn bis zwölf Pro­zent ihrer Schlaf­zeit in der Tief­schlaf­pha­se, wäh­rend es bei Men­schen rund 25 Pro­zent sind. Kat­zen hin­ge­gen haben kür­ze­re REM-Pha­sen, was dazu führt, dass sie beson­ders leicht auf­wa­chen kön­nen.

Die­se Unter­schie­de erklä­ren, war­um Haus­tie­re häu­fig unru­hig wir­ken, wenn sie im Bett schla­fen. Es lohnt sich daher, das indi­vi­du­el­le Schlaf­ver­hal­ten des Tie­res zu beob­ach­ten, um den bes­ten Schlaf­platz für alle Betei­lig­ten zu fin­den.

Tie­ri­sche Nacht­ru­he: Nähe ja, aber mit Bedacht

Grund­sätz­lich han­delt es sich bei dem Schla­fen mit den Haus­tie­ren im Bett also um eine Ent­schei­dung, die indi­vi­du­ell abge­wo­gen wer­den muss.

Wäh­rend die Nähe zu Hund oder Kat­ze tat­säch­lich vie­le emo­tio­na­le Vor­tei­le bie­tet, dür­fen die gesund­heit­li­chen und hygie­ni­schen Aspek­te nicht außer Acht gelas­sen wer­den. Mit den rich­ti­gen Vor­sichts­maß­nah­men – wie zum Bei­spiel der Nut­zung von Enca­sings und dem Durch­füh­ren regel­mä­ßi­ger Hygie­ne­maß­nah­men – lässt sich jedoch ein har­mo­ni­sches Mit­ein­an­der im Schlaf­zim­mer schaf­fen.

Am Ende pro­fi­tie­ren sowohl Mensch als auch Tier von einem ent­spann­ten Schlaf­platz, der für bei­de Sei­ten ange­nehm, gesund und sicher ist.

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