Ein gepflegter Hund ist nicht nur schön anzusehen. Hygiene ist ein wichtiger Bestandteil der Hundegesundheit und trägt entscheidend dazu bei, Krankheiten vorzubeugen, das Wohlbefinden zu stärken und die Bindung zwischen Dir und Deinem Vierbeiner zu vertiefen. Viele Probleme entstehen nicht plötzlich, sondern entwickeln sich schleichend, wenn bestimmte Pflegebereiche über längere Zeit vernachlässigt werden. Regelmäßige Routinen machen daher einen großen Unterschied im Alltag.
Ob glänzendes Fell, saubere Ohren, gesunde Pfoten oder gepflegte Zähne – jeder dieser Bereiche erfüllt eine wichtige Funktion im Körper des Hundes. Werden sie regelmäßig kontrolliert und gepflegt, kannst Du viele gesundheitliche Schwierigkeiten bereits im Vorfeld vermeiden. Gleichzeitig ist die Hundepflege eine wunderbare Gelegenheit, Deinen Hund bewusst zu beobachten, Veränderungen frühzeitig zu erkennen und gemeinsame Momente der Nähe zu genießen.
In diesem Beitrag erfährst Du, wie Du die wichtigsten Bereiche der Hundehygiene sanft und unkompliziert in den Alltag integrieren kannst. Du liest, warum Fell- und Ohrenpflege eng miteinander zusammenhängen, wie Du die Pfoten sicher und schonend pflegst und weshalb eine gute Zahnhygiene viel mehr bewirkt, als man auf den ersten Blick vermutet. Alles ohne Stress – dafür mit praktischen, alltagstauglichen Tipps, die sowohl für Hundeanfänger als auch für erfahrene Hundemenschen wertvoll sind.
Inhaltsverzeichnis

Fellpflege
Das Fell Deines Hundes ist weit mehr als ein schöner „Mantel“. Es schützt vor Hitze und Kälte, hält Nässe ab, wehrt äußere Einflüsse ab und zeigt sehr deutlich, wie es Deinem Hund gesundheitlich geht. Ein glänzendes, gepflegtes Fell spricht für Wohlbefinden – wirkt es dagegen stumpf, fettig oder verfilzt, kann das ein Hinweis auf Stress, falsche Ernährung, Parasiten oder Hautprobleme sein. Regelmäßige Fellpflege hilft Dir, solche Veränderungen rechtzeitig zu erkennen und gleichzeitig das natürliche Gleichgewicht von Haut und Haar zu unterstützen.
Bürsten ist dabei die wichtigste Routine. Es entfernt lose Haare, Schmutz und kleine Pflanzenteile, die sich beim Spaziergang im Fell verfangen. Gleichzeitig wird die Haut sanft massiert, was die Durchblutung anregt und das Haarwachstum fördert. Für viele Hunde ist das Bürsten ein entspannendes Ritual, das Nähe schafft und Vertrauen stärkt.
Wie oft und wie intensiv gebürstet werden sollte, hängt stark vom Felltyp ab. Kurzhaarige Hunde kommen meist mit einer gelegentlichen, sanften Pflege aus.
Langhaarige Hunde oder Hunde mit mittellangem Fell benötigen deutlich mehr Aufmerksamkeit, damit sich keine Knoten bilden. Rassen mit dichter Unterwolle verlieren saisonal enorme Mengen Fell – bei ihnen ist regelmäßiges Auskämmen besonders wichtig, um Verfilzungen und Hautproblemen vorzubeugen.
Bei rauhaarigen oder drahtigen Felltypen gehört zusätzlich das Trimmen dazu: abgestorbene Haare werden dabei schonend entfernt, damit neues gesundes Fell nachwachsen kann. Und einige Rassen benötigen sogar regelmäßiges Schneiden oder Scheren, da ihr Fell kontinuierlich wächst und ohne Unterstützung verfilzen oder die Bewegungsfreiheit einschränken würde.
Werden lose Haare oder abgestorbene Fellschichten nicht entfernt, kann es schnell zu Verfilzungen kommen – und Filz ist für Hunde alles andere als harmlos. Er zieht an der Haut, verursacht Schmerzen, kann Entzündungen begünstigen und bietet Parasiten einen idealen Lebensraum.
Auch Baden spielt eine Rolle, sollte aber stets dosiert erfolgen. Zu häufiges Waschen kann die Haut austrocknen und die natürliche Schutzschicht zerstören. Oft reicht es vollkommen aus, Schmutz auszubürsten oder die Pfoten gezielt zu reinigen. Wenn ein Bad dennoch nötig ist, solltest Du ein mildes Hundeshampoo verwenden und besonders gründlich ausspülen.
Besonders intensiv wird die Fellpflege während des Fellwechsels im Frühjahr und Herbst. In dieser Zeit verlieren viele Hunde große Mengen Unterwolle, die ohne regelmäßiges Bürsten leicht verknotet oder verklumpt. Ein geeignetes Werkzeug – wie ein Unterwollkamm oder eine spezielle Bürste – erleichtert Dir die Arbeit spürbar und sorgt dafür, dass Dein Hund sich wohler fühlt.
Achte bei jeder Pflegeroutine darauf, wie Dein Hund reagiert. Entspanntes Verhalten zeigt, dass ihm die Pflege guttut. Meidet er bestimmte Stellen, kann das auf Hautreizungen oder andere Probleme hinweisen.

Ohrenpflege
Die Ohren Deines Hundes gehören zu den empfindlichsten Bereichen seines Körpers und werden im Alltag trotzdem oft übersehen. Besonders Hunde mit Hängeohren oder dichter Behaarung im Ohrbereich sind anfällig für Feuchtigkeit und Schmutz, aber auch Hunde mit stehenden Ohren können durch Staub, Pollen oder kleine Pflanzenteilchen Probleme bekommen.
Regelmäßige Kontrolle ist daher wichtig. Ein gesundes Ohr ist geruchlos und frei von Ablagerungen. Wenn Dein Hund häufiger den Kopf schüttelt, sich am Ohr kratzt, das Ohr warm wirkt oder dunkle Rückstände sichtbar sind, ist das ein Hinweis darauf, dass das Ohr Aufmerksamkeit braucht. Früh erkannt lassen sich Reizungen und Infektionen meist gut vermeiden.
Damit die Ohrenpflege entspannt bleibt, lohnt es sich, Deinen Hund langsam an Berührungen am Ohr zu gewöhnen. Viele Hunde genießen es sogar, wenn die Ohrmuscheln sanft massiert werden. So wird die regelmäßige Kontrolle zu einem positiven Ritual. Achte jedoch immer darauf, nicht zu tief in den Gehörgang zu greifen. Wattestäbchen sollten grundsätzlich nicht verwendet werden, weil sie leicht Verletzungen verursachen oder Schmutz weiter hineinschieben können.
Wenn eine Reinigung notwendig ist, solltest Du dafür geeignete Pflegemittel verwenden, die sanft wirken und den Gehörgang nicht reizen. Wichtig ist, behutsam vorzugehen und eine Methode zu nutzen, die Ablagerungen löst, ohne die empfindliche Haut zu belasten . Auf diese Weise unterstützt Du Deinen Hund sicher und vermeidest unnötigen Stress.
Zeigt Dein Hund jedoch Schmerzen, zieht den Kopf weg oder reagiert besonders empfindlich, kann das auf eine beginnende Entzündung hinweisen. In solchen Fällen ist ein tierärztlicher Check immer die richtige Entscheidung, denn unbehandelte Ohrprobleme können schnell schlimmer werden und dem Hund erhebliche Beschwerden bereiten.

Pfotenpflege
Die Pfoten Deines Hundes sind täglich im Einsatz – beim Laufen, Springen, Toben und auf jedem Untergrund, den Ihr gemeinsam erkundet. Sie tragen den gesamten Körper Deines Hundes und sind dabei ständig äußeren Einflüssen ausgesetzt: Hitze im Sommer, Streusalz im Winter, spitze Steinchen, Splitter, Schmutz und Feuchtigkeit. Genau deshalb verdienen sie regelmäßige Aufmerksamkeit und sorgfältige Pflege.
Eine gute Pfotenpflege beginnt mit einer einfachen Routine: Schau Dir die Pfoten regelmäßig in Ruhe an. Achte darauf, ob die Ballen rissig, trocken oder wund wirken, ob kleine Steine oder Pflanzenteile zwischen den Zehen stecken oder ob Dein Hund empfindlich reagiert, wenn Du die Pfote berührst. Viele Hunde zeigen nur subtil, wenn ihnen etwas unangenehm ist. Ein kurzer Blick nach jedem Spaziergang hilft Dir, Probleme frühzeitig zu erkennen.
Gerade in den Zwischenräumen kann sich schnell Schmutz festsetzen. Manche Hunde neigen dazu, dass sich dort längeres Fell bildet, das Feuchtigkeit und kleine Verunreinigungen sammelt. Wird es zu lang, kann es zu Verfilzungen führen oder das Laufen unangenehm machen. Ein vorsichtiges Kürzen – am besten mit einer abgerundeten Schere – sorgt dafür, dass die Pfoten sauber bleiben und weniger Schmutz anzieht.
Auch die Ballen selbst brauchen Pflege. Im Sommer können sie auf heißen Böden wie Asphalt oder Sand leicht überhitzen und weich werden, was sie anfälliger für Verletzungen macht. Im Winter wiederum trocknet kalte Luft die Haut schnell aus, während Schnee und Streusalz die Ballen reizen oder kleine Risse verursachen können. Eine schützende Pfotencreme kann hier helfen, die Haut geschmeidig zu halten und Irritationen vorzubeugen.
Nach dem Spaziergang – besonders bei Regen, Schnee oder Matsch – lohnt es sich, die Pfoten kurz abzuspülen oder mit einem feuchten Tuch zu reinigen. Auf diese Weise entfernst Du Salz, Schmutz oder klebrige Pflanzenteile, bevor sie Probleme verursachen. Viele Hunde genießen diese kurze Pflegeeinheit und verbinden sie bald mit einer angenehmen Routine.
Vergiss auch die Krallen nicht: Sie sollten weder zu lang noch zu kurz sein. Zu lange Krallen verändern den Bewegungsablauf, können Schmerzen verursachen oder leicht einreißen. Wenn Du Dir unsicher bist, wie kurz die Krallen sein dürfen oder wie Du sie sicher schneidest, kann ein Tierarzt oder Hundefriseur Dir die richtige Technik zeigen.

Zahnpflege
Die Zahngesundheit Deines Hundes wird im Alltag oft unterschätzt – dabei hat sie einen enormen Einfluss auf sein gesamtes Wohlbefinden. Ein gesundes Gebiss bedeutet nicht nur frischen Atem und problemloses Fressen, sondern schützt auch vor Entzündungen, Schmerzen und Folgeerkrankungen. Zahnprobleme entstehen schleichend, und Hunde zeigen Beschwerden häufig erst sehr spät. Genau deshalb ist eine regelmäßige Zahnpflege so wichtig.
Wenn sich Zahnbelag festsetzt, bildet sich daraus schnell Zahnstein. Dieser kann das Zahnfleisch reizen und zu Entzündungen führen, die nicht nur unangenehm sind, sondern im schlimmsten Fall Zähne lockern oder sogar verlieren lassen. Auch Bakterien aus dem Maul können über die Blutbahn in den Körper gelangen und langfristig Herz, Nieren oder Leber belasten. Eine gute Zahnroutine ist also mehr als nur Kosmetik – sie ist ein wesentlicher Teil der Gesundheitsvorsorge.
Die beste Methode zur langfristigen Zahnpflege ist das regelmäßige Zähneputzen. Viele Hunde müssen daran zunächst gewöhnt werden, doch mit Geduld und positiven Erfahrungen klappt es meist sehr gut. Spezielles Hundezahngel und eine weiche Bürste eignen sich am besten. Beginn am besten langsam: erst sanfte Berührungen an Lefzen und Maulwinkel, später kleine Putzbewegungen, bis Dein Hund die Routine akzeptiert. Oft reicht schon ein paar Mal pro Woche aus, um die Zähne gesund zu halten.
Auch Kauartikel können die Zahnpflege unterstützen, da sie mechanisch Beläge lösen und die Kaumuskulatur stärken. Achte jedoch darauf, Produkte zu wählen, die sicher sind und zu Deinem Hund passen. Sehr harte Kauartikel oder solche, die splittern, können Zähne beschädigen. Natürliche, zahnfreundliche Snacks oder spezielle Zahnpflege-Kauartikel sind eine gute Ergänzung – ersetzen aber das Zähneputzen nicht vollständig.
Neben der häuslichen Pflege gehört auch die regelmäßige Kontrolle beim Tierarzt dazu. Er kann Zahnstein professionell entfernen und beurteilen, ob Entzündungen, Fehlstellungen oder lockere Zähne vorliegen. Je früher Probleme erkannt werden, desto besser lassen sie sich behandeln.
Achte im Alltag auf kleine Zeichen: unangenehmer Mundgeruch, vermehrtes Speicheln, Probleme beim Kauen, Zurückhaltung beim Fressen oder eine einseitige Kaubewegung können Hinweise darauf sein, dass etwas nicht stimmt. Hunde verbergen Schmerzen oft gut – deshalb ist Deine Aufmerksamkeit besonders wichtig.

Fazit zur Hundepflege
Ganzheitliche Pflege ist viel mehr als eine äußerliche Schönheitsroutine – sie ist ein Ausdruck von Aufmerksamkeit, Zuneigung und Verantwortung. Wenn Du Dir regelmäßig Zeit für Fell, Ohren, Pfoten und Zähne nimmst, tust Du nicht nur etwas für die Gesundheit Deines Hundes, sondern stärkst auch Eure Verbindung. Viele kleine Pflegerituale werden schnell zu vertrauten Momenten, die Dein Hund nicht nur akzeptiert, sondern häufig sogar genießt.
Indem Du das Fell regelmäßig bürstest, erkennst Du Veränderungen früh und beugst Haut- und Fellproblemen vor. Mit achtsamer Ohrenpflege verhinderst Du Reizungen oder Entzündungen. Gepflegte Pfoten schützen Deinen Hund auf jedem Untergrund und sorgen dafür, dass Spaziergänge angenehm bleiben. Und eine gute Zahnhygiene trägt entscheidend dazu bei, Schmerzen und Folgeerkrankungen zu vermeiden.
Wichtig ist nicht, alles perfekt zu machen – sondern regelmäßig dranzubleiben und Deinen Hund bewusst zu beobachten. Jede Pflegeeinheit ist eine Gelegenheit, ihm etwas Gutes zu tun. Mit der Zeit entwickelst Du ein feines Gespür dafür, was Dein Hund braucht, wann er sich wohlfühlt und wann etwas nicht ganz so ist wie sonst.
Wenn Du all diese Bereiche in Deinen Alltag einbeziehst, legst Du einen wertvollen Grundstein für ein gesundes, aktives und glückliches Hundeleben. Genau das ist es, was ganzheitliche Hygiene ausmacht: liebevolle Fürsorge, die Deinem Hund jeden Tag guttut – von Kopf bis Pfote.