Nasen­af­fe (Nasa­lis lar­vat­us)

Der Nasen­af­fe (Nasa­lis lar­vat­us), auch bekannt als der Lang­na­sen­af­fe oder Pro­bo­scis-Affe, ist ein bemer­kens­wer­tes Geschöpf, das haupt­säch­lich auf der Insel Bor­neo in Süd­ost­asi­en lebt. Bekannt für sei­ne auf­fal­lend gro­ße, hän­gen­de Nase, ist der Nasen­af­fe eine der inter­es­san­tes­ten und unver­wech­sel­bars­ten Pri­ma­ten­ar­ten. Lass uns im Fol­gen­den Bei­trag tie­fer in die fas­zi­nie­ren­de Welt die­ser ein­zig­ar­ti­gen Tie­re ein­tau­chen.

Nasenaffe - Nasalis larvatus
Nasen­af­fe - Nasa­lis lar­vat­us

Wich­ti­ge Eigen­schaf­ten der Nasen­af­fen

Der fol­gen­de Steck­brief soll Dir einen ers­ten Über­blick über Nasen­af­fen geben:

Wis­sen­schaft­li­cher NameNasa­lis lar­vat­us
Fami­lieMeer­kat­zen­ver­wand­te (Cer­copi­the­ci­dae)
Grö­ßeMänn­chen: 66–76,2 cm, Weib­chen: 53,3–62 cm
GewichtMänn­chen: 16–22 kg, Weib­chen: 7–12 kg
Lebens­er­war­tungBis zu 20 Jah­re
Ver­brei­tungBor­neo
Lebens­raumMan­gro­ven, Sumpf­wäl­der, Tief­land­re­gen­wäl­der
Nah­rungBlät­ter, Samen, Früch­te, Insek­ten
Fort­pflan­zungPoly­gy­nie, 1 Jun­ges pro Geburt
Sozi­al­ver­hal­tenGrup­pen von 10 bis 32 Tie­ren
Kom­mu­ni­ka­ti­onVisu­ell, akus­tisch und tak­ti­le Signa­le
Beson­de­re Merk­ma­leGro­ße, hän­gen­de Nase bei Männ­chen
Rol­le im Öko­sys­temSamen­aus­brei­tung, Nah­rungs­quel­le für Raub­tie­re
Gefähr­dungGefähr­det (IUCN)

Äuße­re Merk­ma­le der Nasen­af­fen

Das auf­fäl­ligs­te Merk­mal des Nasen­af­fen ist natür­lich die unge­wöhn­lich gro­ße, hän­gen­de Nase, die bei männ­li­chen Tie­ren beson­ders aus­ge­prägt ist. Die Nase kann bis zu 10 cm lang wer­den und hängt oft über den Mund hin­aus. Die Funk­ti­on die­ser Nase ist nicht voll­stän­dig geklärt, aber es wird ver­mu­tet, dass sie eine Rol­le bei der Paa­rungs­aus­wahl spielt und mög­li­cher­wei­se zur Ver­stär­kung der Rufe ver­wen­det wird.

Die Kör­per­grö­ße vari­iert je nach Geschlecht, wobei Männ­chen in der Regel grö­ßer und schwe­rer sind als Weib­chen. Die Fell­far­be vari­iert von hell­gelb bis röt­lich-braun, und der Bauch­be­reich ist oft hel­ler. Sie haben lan­ge Schwän­ze, die fast so lang sind wie der Kör­per und die beim Klet­tern in den Bäu­men zur Balan­ce die­nen.

Arten und Ver­brei­tung

Der Nasen­af­fe ist auf Bor­neo ende­misch, eine Insel, die poli­tisch zwi­schen Indo­ne­si­en, Malay­sia und Bru­nei auf­ge­teilt ist. Er lebt in ver­schie­de­nen Habi­ta­ten wie Man­gro­ven, Sumpf­wäl­dern und Tief­land­re­gen­wäl­dern ent­lang der Küs­ten und Flüs­se.

Obwohl es nur eine aner­kann­te Art von Nasen­af­fen gibt, gibt es Varia­tio­nen in Bezug auf Grö­ße und Far­be abhän­gig von der geo­gra­phi­schen Lage.

Lebens­raum der Nasen­af­fen

Der Nasen­af­fe bevor­zugt Man­gro­ven­wäl­der und Sumpf­ge­bie­te in der Nähe von Gewäs­sern. Die­se Tie­re sind aus­ge­zeich­ne­te Schwim­mer und füh­len sich sowohl auf dem Land als auch im Was­ser wohl. Sie ver­brin­gen einen Groß­teil ihrer Zeit in den Bäu­men, wo sie Nah­rung suchen, fres­sen und schla­fen.

Lei­der hat die Ent­wal­dung auf Bor­neo in den letz­ten Jahr­zehn­ten erheb­li­che Aus­wir­kun­gen auf den Lebens­raum der Nasen­af­fen gehabt, was zu einem Rück­gang ihrer Bevöl­ke­rung geführt hat.

Ver­hal­ten und Kom­mu­ni­ka­ti­on der Nasen­af­fen

Nasen­af­fen sind sozia­le Tie­re und leben in Grup­pen von 10 bis 32 Indi­vi­du­en. Die­se Grup­pen bestehen in der Regel aus einem domi­nan­ten Männ­chen, meh­re­ren Weib­chen und ihren Jun­gen. Es gibt auch „Jung­ge­sel­len­grup­pen” von nicht-domi­nan­ten Männ­chen.

Die Kom­mu­ni­ka­ti­on bei Nasen­af­fen umfasst visu­el­le, akus­ti­sche und tak­ti­le Signa­le. Neben dem Ein­satz ihrer auf­fäl­li­gen Nasen zur Ver­stär­kung ihrer Rufe ver­wen­den sie auch eine Viel­zahl von Gesichts­aus­drü­cken und Kör­per­hal­tun­gen, um Infor­ma­tio­nen zu über­mit­teln. Berüh­run­gen und gegen­sei­ti­ge Fell­pfle­ge spie­len auch eine wich­ti­ge Rol­le in ihren sozia­len Inter­ak­tio­nen.

Fort­pflan­zung und Auf­zucht der Jung­tie­re bei Nasen­af­fen

Nasen­af­fen prak­ti­zie­ren eine Form der Poly­gy­nie, bei der ein domi­nan­tes Männ­chen exklu­si­ven Zugang zu den Weib­chen in sei­ner Grup­pe hat. Nach einer Trag­zeit von etwa 166 bis 200 Tagen bringt das Weib­chen ein ein­zi­ges Jung­tier zur Welt.

Die Müt­ter küm­mern sich haupt­säch­lich um die Auf­zucht der Jun­gen, obwohl ande­re Weib­chen in der Grup­pe gele­gent­lich bei der Betreu­ung hel­fen. Die Jun­gen sind nach etwa einem Jahr ent­wöhnt, blei­ben aber in der Regel meh­re­re Jah­re in ihrer Geburts­grup­pe.

Ernäh­rung der Nasen­af­fen

Nasen­af­fen sind haupt­säch­lich Pflan­zen­fres­ser und ernäh­ren sich von Blät­tern, Früch­ten, Samen und Blü­ten. Sie bevor­zu­gen jun­ge, zar­te Blät­ter und fres­sen nur gele­gent­lich Insek­ten. Durch ihr spe­zia­li­sier­tes Ver­dau­ungs­sys­tem, das ähn­lich wie das von Wie­der­käu­ern funk­tio­niert, kön­nen sie die in den Blät­tern ent­hal­te­nen Zel­lu­lo­se effi­zi­ent ver­ar­bei­ten. Dies ermög­licht es ihnen, Nähr­stof­fe aus Nah­rungs­quel­len zu gewin­nen, die für vie­le ande­re Tie­re unzu­gäng­lich sind.

Sie spie­len eine wich­ti­ge Rol­le in ihrem Öko­sys­tem, indem sie zur Samen­aus­brei­tung bei­tra­gen. Vie­le der Samen, die sie fres­sen, pas­sie­ren ihren Ver­dau­ungs­trakt unbe­schä­digt und wer­den in ihren Kot aus­ge­schie­den, oft weit ent­fernt von der Mut­ter­pflan­ze.

Natür­li­che Fein­de der Nasen­af­fen

Nasen­af­fen haben ver­schie­de­ne natür­li­che Fein­de, dar­un­ter Kro­ko­di­le, Raub­kat­zen wie Leo­par­den und gro­ße Schlan­gen. Sie sind jedoch beson­ders anfäl­lig für mensch­li­che Bedro­hun­gen. Die Ent­wal­dung und die Umwand­lung ihres Lebens­raums in Palm­öl­plan­ta­gen hat in den letz­ten Jah­ren zu einem star­ken Rück­gang ihrer Popu­la­ti­on geführt. Außer­dem wer­den sie gele­gent­lich wegen ihres Flei­sches und ihrer Orga­ne gejagt, die in der tra­di­tio­nel­len Medi­zin ver­wen­det wer­den.

Bezie­hung zwi­schen Mensch und Nasen­af­fe

Die Bezie­hung zwi­schen Men­schen und Nasen­af­fen ist kom­pli­ziert. Auf der einen Sei­te wer­den sie wegen ihrer ein­zig­ar­ti­gen Erschei­nung und ihres inter­es­san­ten Ver­hal­tens bewun­dert und zie­hen Tou­ris­ten an, die das Glück haben, sie in ihrem natür­li­chen Lebens­raum zu sehen. Auf der ande­ren Sei­te haben mensch­li­che Akti­vi­tä­ten, ins­be­son­de­re die Ent­wal­dung und die Jagd, erheb­li­chen Scha­den ange­rich­tet und sie zu einer der gefähr­de­ten Arten gemacht.

In den letz­ten Jah­ren wur­den Bemü­hun­gen unter­nom­men, den Nasen­af­fen zu schüt­zen und ihren Lebens­raum zu erhal­ten. Meh­re­re Schutz­ge­bie­te wur­den auf Bor­neo ein­ge­rich­tet, und in eini­gen Gebie­ten wur­den Wie­der­an­sied­lungs­pro­gram­me gestar­tet.

Fazit & Zusam­men­fas­sung der wich­tigs­ten Punk­te

Der Nasen­af­fe ist ein fas­zi­nie­ren­der Pri­mat, bekannt für sei­ne auf­fal­len­de Nase und sei­ne beein­dru­cken­den Schwimm­fä­hig­kei­ten. Er spielt eine wich­ti­ge Rol­le in sei­nem Öko­sys­tem, sowohl als Samen­ver­brei­ter als auch als Beu­te für ver­schie­de­ne Raub­tie­re.

Trotz der Her­aus­for­de­run­gen, denen er gegen­über­steht, ein­schließ­lich Ent­wal­dung und Jagd, hat der Nasen­af­fe gezeigt, dass er anpas­sungs­fä­hig und wider­stands­fä­hig ist. Mit anhal­ten­den Bemü­hun­gen zum Schutz und zur Erhal­tung sei­nes Lebens­raums kann er wei­ter­hin in den Man­gro­ven und Regen­wäl­dern Bor­ne­os gedei­hen.

Ins­ge­samt ist der Nasen­af­fe ein beein­dru­cken­des Bei­spiel für die Viel­falt und Kom­ple­xi­tät des Tier­reichs. Er ist ein leben­di­ges Sym­bol für die Not­wen­dig­keit des Natur­schut­zes und ein leuch­ten­des Bei­spiel für die Wun­der, die in den Tie­fen der tro­pi­schen Regen­wäl­der zu fin­den sind.

Quel­len und wei­ter­füh­ren­de Infor­ma­tio­nen

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