Gemei­ne Geburts­hel­fer­krö­te (Alytes obste­tri­cans)

In die­sem Blog­bei­trag wol­len wir uns näher mit der Gemei­nen Geburts­hel­fer­krö­te (Alytes obste­tri­cans) beschäf­ti­gen. Du wirst über­rascht sein, wel­che inter­es­san­ten Fak­ten und Eigen­schaf­ten die­ses klei­ne Amphib zu bie­ten hat. Von ihrem beson­de­ren Ver­hal­ten bei der Fort­pflan­zung bis hin zur Rol­le, die sie in ihrem Öko­sys­tem spielt, gibt es vie­le Aspek­te, die Du sicher noch nicht kennst. Wir wer­den auf die wich­tigs­ten Punk­te ein­ge­hen und Dir so einen umfas­sen­den Ein­blick in die Welt der Geburts­hel­fer­krö­ten bie­ten.

Gemeine Geburtshelferkröte Alytes obstetricans
Gemei­ne Geburts­hel­fer­krö­te Alytes obste­tri­cans

Wich­ti­ge Eigen­schaf­ten der Gemei­nen Geburts­hel­fer­krö­te

Der fol­gen­de Steck­brief soll Dir einen ers­ten Über­blick über die Gemei­ne Geburts­hel­fer­krö­te geben:

Wis­sen­schaft­li­cher NameAlytes obste­tri­cans
Fami­lieAly­ti­dae (Geburts­hel­fer­krö­ten)
Grö­ße4,5 - 5,5 cm (Männ­chen), 5 - 6 cm (Weib­chen)
Gewicht9 - 20 g
Lebens­er­war­tungBis zu 15 Jah­re
Ver­brei­tungEuro­pa
Lebens­raumWald, Wie­sen, Fel­der, Gewäs­se­ru­fer
Nah­rungInsek­ten, Spin­nen, Schne­cken
Fort­pflan­zungEiab­la­ge im Was­ser, Männ­chen trägt Gele­ge
Sozi­al­ver­hal­tenEin­zel­gän­ger, aber sai­so­na­le Paa­rungs­grup­pen
Kom­mu­ni­ka­ti­onRufe, Haut­drü­sen­se­kret
Beson­de­re Merk­ma­leMänn­chen trägt Eige­le­ge an Hin­ter­bei­nen
Rol­le im Öko­sys­temInsek­ten­fres­ser, Beu­te­tier
Gefähr­dungGefähr­det, Ver­lust von Lebens­raum

Äuße­re Merk­ma­le der Gemei­nen Geburts­hel­fer­krö­te

Die Gemei­ne Geburts­hel­fer­krö­te ist ein klei­nes, eher unschein­ba­res Amphi­bi­um. Männ­chen errei­chen eine Grö­ße von etwa 4,5 bis 5,5 cm, wäh­rend Weib­chen etwas grö­ßer wer­den und zwi­schen 5 und 6 cm mes­sen. Die Haut ist von braun-grau­er bis grau-grü­ner Fär­bung und weist oft dunk­le Fle­cken auf. Die Bauch­sei­te ist hel­ler, oft creme­far­ben oder weiß­lich. Ein wich­ti­ges Erken­nungs­merk­mal sind die gro­ßen, her­vor­ste­hen­den Augen, die nach vor­ne gerich­tet sind. Die Pupil­len sind senk­recht und ellip­tisch geformt.

Arten und Ver­brei­tung

Die Gemei­ne Geburts­hel­fer­krö­te gehört zur Fami­lie der Aly­ti­dae und ist in Euro­pa hei­misch. Ihr Ver­brei­tungs­ge­biet erstreckt sich von der Ibe­ri­schen Halb­in­sel im Wes­ten bis zum west­li­chen Rand des Bal­kans im Osten. Sie ist vor allem in Spa­ni­en, Frank­reich, Bel­gi­en, den Nie­der­lan­den, Deutsch­land und der Schweiz ver­brei­tet. In eini­gen Gebie­ten, beson­ders in Nord- und Mit­tel­eu­ro­pa, ist ihr Vor­kom­men jedoch zurück­ge­gan­gen oder sogar ver­schwun­den.

Lebens­raum der Gemei­nen Geburts­hel­fer­krö­te

Geburts­hel­fer­krö­ten bevor­zu­gen Lebens­räu­me mit einer Mischung aus Wald, Wie­sen und Fel­dern, in denen sie aus­rei­chend Ver­steck­mög­lich­kei­ten und Nah­rung fin­den. Sie sind häu­fig in der Nähe von Gewäs­sern zu fin­den, da sie zur Fort­pflan­zung auf Was­ser ange­wie­sen sind. Fla­che­re, ste­hen­de oder lang­sam flie­ßen­de Gewäs­ser, wie Tüm­pel, Tei­che oder Bäche, sind dabei beson­ders geeig­net. Die Tie­re sind zudem recht anpas­sungs­fä­hig und kön­nen auch in von Men­schen gestal­te­ten Lebens­räu­men wie Parks, Gär­ten oder auf Brach­flä­chen vor­kom­men.

Ver­hal­ten und Kom­mu­ni­ka­ti­on

Die Gemei­ne Geburts­hel­fer­krö­te ist über­wie­gend nacht­ak­tiv und ver­bringt den Tag in Ver­ste­cken unter Stei­nen, Laub oder in Erd­lö­chern. Sie ist ein Ein­zel­gän­ger, doch wäh­rend der Paa­rungs­zeit bil­den sich sai­so­na­le Paa­rungs­grup­pen, in denen die Männ­chen lau­te Rufe aus­sto­ßen, um Weib­chen anzu­lo­cken. Die­se Rufe sind ein wich­ti­ges Kom­mu­ni­ka­ti­ons­mit­tel und die­nen nicht nur der Anlo­ckung von Weib­chen, son­dern auch der Abgren­zung von Revie­ren und der Abwehr von Riva­len.

Ein wei­te­res Kom­mu­ni­ka­ti­ons­mit­tel ist das Haut­drü­sen­se­kret, das die Tie­re bei Gefahr abson­dern kön­nen. Die­ses Sekret hat einen unan­ge­neh­men Geruch und kann bei Fress­fein­den Abwehr­re­ak­tio­nen aus­lö­sen.

Fort­pflan­zung und Auf­zucht der Jung­tie­re

Die Fort­pflan­zung der Gemei­nen Geburts­hel­fer­krö­te ist beson­ders inter­es­sant. Nach der Paa­rung legt das Weib­chen die Eier ins Was­ser, wo das Männ­chen sie befruch­tet. Anschlie­ßend wickelt das Männ­chen die Eiket­ten um sei­ne Hin­ter­bei­ne und trägt sie so bis zur nächs­ten Was­ser­ober­flä­che. Dort hält es sich regel­mä­ßig auf, um die Eier mit Feuch­tig­keit und Sau­er­stoff zu ver­sor­gen. Nach etwa drei bis sechs Wochen schlüp­fen die Kaul­quap­pen und das Männ­chen lässt sie ins Was­ser glei­ten.

Die Kaul­quap­pen ent­wi­ckeln sich im Was­ser wei­ter und ernäh­ren sich haupt­säch­lich von pflanz­li­chem Mate­ri­al und Det­ri­tus. Nach zwei bis drei Mona­ten sind sie voll­stän­dig zu klei­nen Krö­ten her­an­ge­wach­sen und ver­las­sen das Was­ser.

Ernäh­rung der Gemei­nen Geburts­hel­fer­krö­te

Gemei­ne Geburts­hel­fer­krö­ten sind Insek­ten­fres­ser und ernäh­ren sich von einer Viel­zahl klei­ner Insek­ten, Spin­nen und Schne­cken, die sie mit ihrer schnel­len, kleb­ri­gen Zun­ge fan­gen. Sie tra­gen so zur Kon­trol­le von Schad­in­sek­ten bei und sind ein wich­ti­ger Bestand­teil des Öko­sys­tems.

Natür­li­che Fein­de

Zu den natür­li­chen Fein­den der Gemei­nen Geburts­hel­fer­krö­te zäh­len ver­schie­de­ne Vögel, Rep­ti­li­en und Säu­ge­tie­re, die sowohl die Eier und Kaul­quap­pen als auch die erwach­se­nen Tie­re fres­sen. Eini­ge Bei­spie­le sind Grau­rei­her, Rin­gel­nat­tern und Igel.

Bezie­hung zwi­schen Mensch und der Gemei­nen Geburts­hel­fer­krö­te

Die Gemei­ne Geburts­hel­fer­krö­te ist in vie­len Tei­len Euro­pas ein bekann­tes und geschätz­tes Amphi­bi­um. Die Tie­re sind zwar nicht gefähr­lich für den Men­schen, aber sie sind den­noch in vie­len Gebie­ten bedroht. Der Ver­lust von Lebens­raum durch Urba­ni­sie­rung, Land­wirt­schaft und Umwelt­ver­schmut­zung ist eine der Haupt­ur­sa­chen für ihren Rück­gang. Daher sind Schutz­maß­nah­men wie die Anla­ge von Laich­ge­wäs­sern, die Wie­der­her­stel­lung von Lebens­räu­men und die Errich­tung von Amphi­bi­en­zäu­nen ent­lang von Stra­ßen wich­tig, um ihren Bestand zu sichern.

In eini­gen Regio­nen Euro­pas wird die Geburts­hel­fer­krö­te als Glücks­brin­ger ange­se­hen, und ihr beson­de­res Fort­pflan­zungs­ver­hal­ten hat ihr einen Platz in der Kul­tur­ge­schich­te ein­ge­bracht. In der Natur beob­ach­tet zu wer­den, ist für vie­le Men­schen ein beson­de­res Erleb­nis und trägt dazu bei, das Bewusst­sein für den Schutz die­ser fas­zi­nie­ren­den Tie­re zu schär­fen.

Fazit & Zusam­men­fas­sung der wich­tigs­ten Punk­te

Die Gemei­ne Geburts­hel­fer­krö­te ist ein klei­nes, unschein­ba­res, aber fas­zi­nie­ren­des Amphi­bi­um. Ihr beson­de­res Fort­pflan­zungs­ver­hal­ten, bei dem das Männ­chen das Gele­ge an sei­nen Hin­ter­bei­nen trägt, ist ein­zig­ar­tig unter den euro­päi­schen Amphi­bi­en. Die Tie­re sind in vie­len Tei­len Euro­pas hei­misch und bevor­zu­gen Lebens­räu­me mit einer Mischung aus Wald, Wie­sen, Fel­dern und Gewäs­se­ru­fern.

Die Geburts­hel­fer­krö­te ist ein wich­ti­ger Bestand­teil des Öko­sys­tems, da sie als Insek­ten­fres­ser zur Kon­trol­le von Schad­in­sek­ten bei­trägt und gleich­zei­tig Beu­te­tier für ande­re Tie­re ist. Doch der Ver­lust von Lebens­raum und Umwelt­ver­schmut­zung stel­len gro­ße Bedro­hun­gen für ihren Bestand dar. Um die Gemei­ne Geburts­hel­fer­krö­te zu schüt­zen, sind geziel­te Schutz­maß­nah­men und das Bewusst­sein für die Bedeu­tung die­ser fas­zi­nie­ren­den Tie­re von ent­schei­den­der Bedeu­tung.


Quel­len und wei­ter­füh­ren­de Infor­ma­tio­nen

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