Deut­sche Scha­be (Blat­tel­la ger­ma­ni­ca)

In die­sem Bei­trag dreht sich alles um ein klei­nes Tier, das sich in unse­ren Woh­nun­gen und Häu­sern hei­misch fühlt: die Deut­sche Scha­be (Blat­tel­la ger­ma­ni­ca). Umgangs­sprach­lich auch als Küchen­scha­be (bzw. Kaker­la­ke) bezeich­net, gehört sie zu den am häu­figs­ten vor­kom­men­den Schäd­lin­gen in Innen­räu­men. Doch was genau sind Deut­sche Scha­ben, woher kom­men sie und wie leben sie? Wir wer­den die­sen Fra­gen auf den Grund gehen und Dich umfas­send über die­se klei­nen Krab­bel­tie­re infor­mie­ren.

Deutsche Schabe (Blattella germanica)
Deut­sche Scha­be (Blat­tel­la ger­ma­ni­ca)

Die Deut­sche Scha­be im Über­blick

Der fol­gen­de Steck­brief soll Dir einen ers­ten Über­blick über die Deut­sche Scha­be geben:

Wis­sen­schaft­li­cher NameBlat­tel­la ger­ma­ni­ca
Fami­lieScha­ben (Blat­telli­dae)
Grö­ße12-16 mm
Gewicht< 1 g
Lebens­er­war­tung6-9 Mona­te
Ver­brei­tungWelt­weit in mensch­li­chen Sied­lun­gen
Lebens­raumHäu­ser, Woh­nun­gen, Lager­hal­len, Restau­rants, etc.
Nah­rungAlles­fres­ser: Lebens­mit­tel, Abfäl­le, Kleb­stof­fe, etc.
Fort­pflan­zungEikap­seln (Oot­he­ken) mit 30-48 Eiern
Sozi­al­ver­hal­tenGemein­schaft­lich, in Kolo­nien lebend
Kom­mu­ni­ka­ti­onChe­mi­sche Signa­le (Phe­ro­mo­ne), Tast­haa­re
Beson­de­re Merk­ma­leSchnel­le Fort­pflan­zung, hohe Anpas­sungs­fä­hig­keit
Rol­le im Öko­sys­temZer­set­zer, Nah­rungs­quel­le für ande­re Tie­re
Gefähr­dungKei­ne, als Schäd­lin­ge betrach­tet

Äuße­re Merk­ma­le der Deut­schen Scha­be

Die Deut­sche Scha­be hat eine Grö­ße von 12-16 mm und ist damit klei­ner als vie­le ande­re Scha­ben­ar­ten. Ihre Far­be vari­iert von hell­braun bis dun­kel­braun und sie besitzt zwei dunk­le Längs­strei­fen auf dem Pro­not­um, das ist der Schild, der den Bereich hin­ter dem Kopf bedeckt. Die Scha­be hat sechs Bei­ne, zwei Füh­ler und ein Paar Flü­gel, obwohl sie trotz ihrer Flü­gel nicht flug­fä­hig ist. Die Füh­ler sind lang und die­nen der Scha­be als Tast- und Geruchs­or­ga­ne, mit denen sie ihre Umge­bung erkun­det.

Arten und Ver­brei­tung

Obwohl es welt­weit etwa 4.000 Scha­ben­ar­ten gibt, ist die Deut­sche Scha­be eine der am häu­figs­ten vor­kom­men­den Arten in mensch­li­chen Sied­lun­gen. Sie ist ursprüng­lich in Afri­ka behei­ma­tet, hat sich aber auf­grund von Han­del und Rei­sen rund um den Glo­bus aus­ge­brei­tet und kommt heu­te in fast allen Län­dern vor, in denen Men­schen leben.

Lebens­raum der Deut­schen Scha­be

Deut­sche Scha­ben sind Kul­tur­fol­ger, was bedeu­tet, dass sie in direk­ter Nähe zum Men­schen leben. Ihr bevor­zug­ter Lebens­raum sind Woh­nun­gen, Häu­ser, Lager­hal­len, Restau­rants, Lebens­mit­tel­be­trie­be und Kran­ken­häu­ser. Sie bevor­zu­gen war­me, feuch­te und dunk­le Orte wie Küchen, Bade­zim­mer, Abflüs­se oder Hohl­räu­me in Wän­den und Möbeln. Da sie nacht­ak­tiv sind, ver­ste­cken sie sich tags­über in Rit­zen und Spal­ten und kom­men erst bei Dun­kel­heit her­vor, um nach Nah­rung zu suchen.

Ver­hal­ten und Kom­mu­ni­ka­ti­on

Deut­sche Scha­ben sind gesel­li­ge Tie­re und leben in Kolo­nien. Sie kom­mu­ni­zie­ren mit­ein­an­der über che­mi­sche Signa­le, soge­nann­te Phe­ro­mo­ne, die sie mit ihren Füh­lern wahr­neh­men. Die­se Phe­ro­mo­ne kön­nen ver­schie­de­ne Bot­schaf­ten über­mit­teln, etwa Infor­ma­tio­nen über Nah­rungs­quel­len, Fort­pflan­zungs­be­reit­schaft oder Gefah­ren.

Die Scha­ben sind sehr anpas­sungs­fä­hig und in der Lage, sich schnell an ver­än­der­te Umwelt­be­din­gun­gen anzu­pas­sen. Sie kön­nen bei­spiels­wei­se meh­re­re Wochen ohne Nah­rung oder sogar ohne Kopf über­le­ben, da ihre Atmungs­or­ga­ne nicht im Kopf, son­dern im Hin­ter­leib lie­gen.

Fort­pflan­zung der Deut­schen Scha­be

Die Fort­pflan­zung der Deut­schen Scha­be erfolgt durch Eikap­seln, soge­nann­te Oot­he­ken, die das Weib­chen trägt und schließ­lich an einem geschütz­ten Ort ablegt. Eine Oot­hek ent­hält etwa 30-48 Eier und wird nach 2-4 Wochen bebrü­tet. Die dar­aus schlüp­fen­den Lar­ven, auch Nym­phen genannt, durch­lau­fen meh­re­re Häu­tungs­pha­sen, bis sie schließ­lich nach etwa 40-125 Tagen erwach­sen sind.

Die hohe Fort­pflan­zungs­ra­te und die kur­ze Ent­wick­lungs­zeit der Deut­schen Scha­be ermög­li­chen es ihnen, schnell gro­ße Popu­la­tio­nen auf­zu­bau­en und sich in neu­en Lebens­räu­men aus­zu­brei­ten.

Ernäh­rung der Deut­schen Scha­be

Deut­sche Scha­ben sind Alles­fres­ser und kön­nen sich von einer Viel­zahl von Nah­rungs­quel­len ernäh­ren, dar­un­ter Lebens­mit­tel, Abfäl­le, Papier, Kleb­stof­fe und sogar Haa­re oder Fin­ger­nä­gel. Sie sind in der Lage, in extre­men Bedin­gun­gen zu über­le­ben und kön­nen bei Nah­rungs­man­gel sogar auf Kan­ni­ba­lis­mus zurück­grei­fen.

Ihre Fähig­keit, sich von nahe­zu allem zu ernäh­ren, ist ein Grund dafür, dass sie als Schäd­lin­ge betrach­tet wer­den, da sie in mensch­li­chen Behau­sun­gen Lebens­mit­tel ver­un­rei­ni­gen und Krank­heits­er­re­ger ver­brei­ten kön­nen.

Natür­li­che Fein­de der Deut­schen Scha­be

Zu den natür­li­chen Fein­den der Deut­schen Scha­be zäh­len Insek­ten­fres­ser wie Spin­nen, Tau­send­fü­ßer, Amei­sen und eini­ge Käfer­ar­ten. Auch Rep­ti­li­en, Vögel und klei­ne Säu­ge­tie­re fres­sen Scha­ben. Aller­dings sind die­se natür­li­chen Fein­de in mensch­li­chen Behau­sun­gen oft nicht in aus­rei­chen­der Zahl vor­han­den, um die Scha­ben­po­pu­la­tio­nen wirk­sam zu kon­trol­lie­ren.

Bezie­hung zwi­schen Mensch und Deut­scher Scha­be

Die Bezie­hung zwi­schen Mensch und Deut­scher Scha­be ist über­wie­gend nega­tiv geprägt. Scha­ben gel­ten als Schäd­lin­ge, da sie Lebens­mit­tel ver­un­rei­ni­gen, Krank­heits­er­re­ger ver­brei­ten und All­er­gien aus­lö­sen kön­nen. Zudem emp­fin­den vie­le Men­schen Scha­ben als unan­ge­nehm und ekel­er­re­gend.

Auf­grund ihres Schäd­lings­sta­tus sind zahl­rei­che Maß­nah­men ent­wi­ckelt wor­den, um Scha­ben zu bekämp­fen und ihre Popu­la­tio­nen zu kon­trol­lie­ren. Dazu gehö­ren che­mi­sche Insek­ti­zi­de, Fal­len, bio­lo­gi­sche Kon­trol­le und die Ver­bes­se­rung der Hygie­ne­be­din­gun­gen in betrof­fe­nen Räu­men. Eine erfolg­rei­che Schäd­lings­be­kämp­fung erfor­dert oft eine Kom­bi­na­ti­on die­ser Metho­den und eine regel­mä­ßi­ge Über­wa­chung der Scha­ben­po­pu­la­tio­nen.

Trotz ihres nega­ti­ven Images als Schäd­lin­ge haben Scha­ben auch eine posi­ti­ve Rol­le im Öko­sys­tem. Sie sind Zer­set­zer und tra­gen dazu bei, orga­ni­sche Abfäl­le abzu­bau­en und Nähr­stof­fe in den Boden zurück­zu­füh­ren. Zudem die­nen sie als Nah­rungs­quel­le für ande­re Tie­re.

Fazit & Zusam­men­fas­sung der wich­tigs­ten Punk­te

Die Deut­sche Scha­be ist ein klei­nes Insekt, das in direk­ter Nähe zum Men­schen lebt und als Schäd­ling betrach­tet wird. Sie ist anpas­sungs­fä­hig, ver­mehrt sich schnell und kann sich von nahe­zu allem ernäh­ren. Scha­ben sind in mensch­li­chen Behau­sun­gen weit ver­brei­tet und kön­nen Lebens­mit­tel ver­un­rei­ni­gen, Krank­hei­ten ver­brei­ten und All­er­gien aus­lö­sen.

Deut­sche Scha­ben sind gesel­lig und kom­mu­ni­zie­ren mit­hil­fe von Phe­ro­mo­nen. Ihre Fort­pflan­zung erfolgt durch Eikap­seln, und die Jung­tie­re ent­wi­ckeln sich inner­halb weni­ger Wochen zu erwach­se­nen Scha­ben. Die hohe Fort­pflan­zungs­ra­te und Anpas­sungs­fä­hig­keit machen die Bekämp­fung die­ser Schäd­lin­ge schwie­rig.

Natür­li­che Fein­de wie Spin­nen, Insek­ten und klei­ne Säu­ge­tie­re kön­nen Scha­ben­po­pu­la­tio­nen in gewis­sem Maße kon­trol­lie­ren, aller­dings ist ihre Prä­senz in mensch­li­chen Behau­sun­gen oft nicht aus­rei­chend. Die Bekämp­fung von Scha­ben erfor­dert daher häu­fig den Ein­satz von Insek­ti­zi­den, Fal­len und ver­bes­ser­ten Hygie­ne­maß­nah­men.

Trotz ihres Sta­tus als Schäd­lin­ge haben Scha­ben auch eine posi­ti­ve Rol­le im Öko­sys­tem, indem sie als Zer­set­zer orga­ni­sche Abfäl­le abbau­en und Nähr­stof­fe zurück­füh­ren. Sie die­nen zudem als Nah­rungs­quel­le für ande­re Tie­re.

Die Deut­sche Scha­be ist ein fas­zi­nie­ren­des Tier, des­sen Anpas­sungs­fä­hig­keit und Über­le­bens­fä­hig­keit es ihm ermög­licht, in nahe­zu jeder Umge­bung, in der Men­schen leben, zu exis­tie­ren. Die Bekämp­fung und Kon­trol­le die­ser Schäd­lin­ge ist eine wich­ti­ge Auf­ga­be, um die Lebens­qua­li­tät in unse­ren Woh­nun­gen und Häu­sern zu erhal­ten. Gleich­zei­tig soll­ten wir ihre Rol­le im Öko­sys­tem und ihre erstaun­li­chen Über­le­bens­fä­hig­kei­ten aner­ken­nen und respek­tie­ren.


Quel­len und wei­ter­füh­ren­de Infor­ma­tio­nen

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