Weiß­wal (Del­phi­nap­te­rus leu­cas)

Der Weiß­wal, auch als Belu­ga bekannt, ist eine beein­dru­cken­de Mee­res­säu­ger­art, die vor allem in den eisi­gen Gewäs­sern der Ark­tis und Sub­ark­tis behei­ma­tet ist. Mit sei­nem auf­fäl­lig wei­ßen Erschei­nungs­bild, sei­ner Anpas­sungs­fä­hig­keit und sei­nem aus­ge­präg­ten Sozi­al­ver­hal­ten gehört der Belu­ga zu den inter­es­san­tes­ten Ver­tre­tern der Wale. In die­sem Blog­bei­trag erfährst Du alles Wis­sens­wer­te über den Weiß­wal – von sei­nen äuße­ren Merk­ma­len und der Ver­brei­tung bis hin zu sei­ner Bezie­hung zum Men­schen.

Weißwal (Delphinapterus leucas)
Weiß­wal (Del­phi­nap­te­rus leu­cas)

Wich­ti­ge Eigen­schaf­ten des Weiß­wals

Der fol­gen­de Steck­brief soll Dir einen ers­ten Über­blick über Weiß­wa­le geben:

Wis­sen­schaft­li­cher NameDel­phi­nap­te­rus leu­cas
Fami­lieMon­odon­ti­dae (Weiß­wal und Nar­wal)
Grö­ße3 - 5,5 m (Männ­chen grö­ßer als Weib­chen)
Gewicht500 - 1.900 kg
Lebens­er­war­tung40 - 60 Jah­re
Ver­brei­tungArk­tis und Sub­ark­tis
Lebens­raumKüs­ten­na­he Gewäs­ser, Fluss­mün­dun­gen, Meer­eis
Nah­rungFische, Krebs­tie­re, Weich­tie­re
Fort­pflan­zungEin Jung­tier alle 2-3 Jah­re, Trag­zeit 14-15 Mona­te
Sozi­al­ver­hal­tenSozi­al, leben in Grup­pen (Schu­len)
Kom­mu­ni­ka­ti­onAkus­tisch (Klicks, Pfei­fen, Gesän­ge)
Beson­de­re Merk­ma­leWei­ßes Erschei­nungs­bild, Melo­ne (Fett­pols­ter auf der Stirn)
Rol­le im Öko­sys­temNah­rungs­quel­le für Raub­tie­re, Nah­rungs­netz-Regu­la­ti­on
Gefähr­dungGefähr­det, ins­be­son­de­re durch Kli­ma­wan­del und Umwelt­ver­schmut­zung

Äuße­re Merk­ma­le des Weiß­wals

Der Weiß­wal hat ein cha­rak­te­ris­ti­sches, auf­fäl­li­ges Erschei­nungs­bild. Er ist von mitt­le­rer Grö­ße und erreicht eine Län­ge von 3 bis 5,5 Metern, wobei Männ­chen grö­ßer sind als Weib­chen. Das Gewicht vari­iert zwi­schen 500 und 1.900 Kilo­gramm. Die Haut­far­be des Belugas ändert sich im Lau­fe sei­nes Lebens: Neu­ge­bo­re­ne sind dun­kel­grau bis bläu­lich-schwarz, wäh­rend erwach­se­ne Tie­re ihre bekann­te wei­ße Fär­bung anneh­men. Die­se hilft ihnen, sich im eisi­gen Lebens­raum bes­ser zu tar­nen.

Eine wei­te­re Beson­der­heit des Weiß­wals ist die soge­nann­te Melo­ne, ein Fett­pols­ter auf der Stirn, das für die Echo­or­tung ver­wen­det wird. Im Gegen­satz zu ande­ren Walen hat der Belu­ga kei­ne Rücken­flos­se, son­dern ledig­lich eine klei­ne Rücken­wöl­bung. Dies ermög­licht ihm, bes­ser unter dem Eis zu navi­gie­ren. Die Schwanz­flos­se ist leicht nach oben gebo­gen und hilft beim schnel­len Vor­wärts­kom­men. Die Brust­flos­sen sind breit und abge­run­det und die­nen zur Len­kung und Sta­bi­li­sie­rung im Was­ser.

Arten und Ver­brei­tung des Belugas

Es gibt nur eine Art von Weiß­wal (Del­phi­nap­te­rus leu­cas). Sein Ver­brei­tungs­ge­biet erstreckt sich über die Ark­tis und Sub­ark­tis, von Kana­da, Grön­land, Sval­bard und Russ­land bis hin zu Alas­ka. Belugas kom­men in ver­schie­de­nen Popu­la­tio­nen vor, die sich teil­wei­se in ihrer Wan­de­rung und gene­ti­schen Struk­tur unter­schei­den.

Die Weiß­wa­le sind bekannt für ihre sai­so­na­len Wan­de­run­gen, bei denen sie im Früh­ling und Som­mer in küs­ten­na­hen Gewäs­sern, Fluss­mün­dun­gen und Meer­eis­re­gio­nen nach Nah­rung suchen. Im Herbst und Win­ter zie­hen sie sich in tie­fe­re Gewäs­ser zurück, um den eis­be­deck­ten Küs­ten­re­gio­nen zu ent­kom­men.

Lebens­raum des Weiß­wals

Belugas bevor­zu­gen küs­ten­na­he Gewäs­ser und Fluss­mün­dun­gen, da sie hier ein reich­hal­ti­ges Nah­rungs­an­ge­bot fin­den. Sie sind jedoch auch in eis­be­deck­ten Gewäs­sern und offe­nen Mee­res­ge­bie­ten zu fin­den. Die Tie­re sind gut an ihren Lebens­raum ange­passt und kön­nen sowohl in Süß- als auch in Salz­was­ser leben.

Ver­hal­ten und Kom­mu­ni­ka­ti­on des Belugas

Weiß­wa­le sind sehr sozia­le Tie­re und leben in Grup­pen, die als Schu­len bezeich­net wer­den. Die­se Schu­len kön­nen aus weni­gen bis zu meh­re­ren hun­dert Indi­vi­du­en bestehen. Inner­halb der Schu­len gibt es eine gewis­se Struk­tur, wobei Müt­ter und ihre Jung­tie­re oft in sepa­ra­ten Grup­pen inner­halb der Schu­le zusam­men­le­ben.

Belugas sind für ihre aus­ge­präg­te Kom­mu­ni­ka­ti­ons­fä­hig­keit bekannt. Sie erzeu­gen eine Viel­zahl von akus­ti­schen Signa­len wie Klicks, Pfei­fen und Gesän­ge, die sowohl für die Echo­or­tung als auch für die Kom­mu­ni­ka­ti­on unter­ein­an­der genutzt wer­den. Ihre akus­ti­schen Fähig­kei­ten haben ihnen den Spitz­na­men „Kana­ri­en­vo­gel der Mee­re” ein­ge­bracht.

Fort­pflan­zung und Auf­zucht der Jung­tie­re

Die Fort­pflan­zungs­zeit der Weiß­wa­le liegt in der Regel zwi­schen Febru­ar und Mai. Weib­chen brin­gen alle zwei bis drei Jah­re ein Jung­tier zur Welt, nach einer Trag­zeit von etwa 14 bis 15 Mona­ten. Die Geburt fin­det meist im Früh­jahr oder Früh­som­mer statt, wenn die Tie­re in ihre küs­ten­na­hen Lebens­räu­me zurück­keh­ren.

Die Belu­ga-Jung­tie­re wer­den etwa zwei Jah­re lang von der Mut­ter gesäugt und sind wäh­rend die­ser Zeit auf ihre Für­sor­ge und den Schutz der Schu­le ange­wie­sen. Die Geschlechts­rei­fe errei­chen die Weib­chen im Alter von etwa fünf bis acht Jah­ren, wäh­rend Männ­chen erst zwi­schen acht und zehn Jah­ren geschlechts­reif wer­den.

Ernäh­rung des Weiß­wals

Die Ernäh­rung der Weiß­wa­le besteht haupt­säch­lich aus Fischen, Krebs­tie­ren und Weich­tie­ren. Zu ihren bevor­zug­ten Fisch­ar­ten zäh­len Kabel­jau, Lachs, Hering und Flun­der, wäh­rend sie bei den Krebs­tie­ren vor allem Gar­ne­len und Krill fres­sen. Weich­tie­re wie Tin­ten­fi­sche und Muscheln ergän­zen die Nah­rung der Belugas. Die Tie­re sind aus­ge­zeich­ne­te Jäger und nut­zen ihre akus­ti­schen Fähig­kei­ten, um Beu­te­tie­re in der trü­ben und dunk­len ark­ti­schen Umge­bung zu orten.

Natür­li­che Fein­de des Weiß­wals

Zu den natür­li­chen Fein­den der Weiß­wa­le zäh­len vor allem Eis­bä­ren und Schwert­wa­le (Orcas). Eis­bä­ren lau­ern an Atem­lö­chern im Eis, um Belugas zu über­ra­schen, wäh­rend Orcas die Weiß­wa­le in offe­nen Gewäs­sern jagen. In eini­gen Fäl­len kön­nen auch Grön­land­haie Weiß­wa­le angrei­fen. Die Jung­tie­re sind beson­ders anfäl­lig für Raub­tie­re, da sie weni­ger erfah­ren und weni­ger wen­dig sind als erwach­se­ne Tie­re.

Bezie­hung zwi­schen Mensch und Weiß­wal

Die Bezie­hung zwi­schen Men­schen und Weiß­wa­len ist viel­schich­tig. In eini­gen indi­ge­nen Kul­tu­ren, ins­be­son­de­re in Kana­da und Grön­land, spie­len Belugas eine wich­ti­ge Rol­le in der Ernäh­rung und Kul­tur. Die Jagd auf Belugas ist jedoch in vie­len Län­dern ein­ge­schränkt oder ver­bo­ten, um die Popu­la­tio­nen zu schüt­zen.

Belugas sind in vie­len Aqua­ri­en und Mee­res­parks auf der gan­zen Welt zu fin­den, wo sie oft mit ihren akus­ti­schen Fähig­kei­ten und ihrer Neu­gier­de Besu­cher fas­zi­nie­ren. Die Hal­tung von Belugas in Gefan­gen­schaft ist jedoch umstrit­ten, da die Tie­re in frei­er Wild­bahn wei­te Stre­cken zurück­le­gen und in gro­ßen sozia­len Grup­pen leben.

Die größ­ten Bedro­hun­gen für die Weiß­wal­po­pu­la­tio­nen sind der Kli­ma­wan­del, der Lebens­raum­ver­lust und die Umwelt­ver­schmut­zung. Durch das Schmel­zen des Meerei­ses ver­än­dert sich der Lebens­raum der Belugas, wäh­rend Ver­schmut­zung und Lärm durch Schiffs­ver­kehr und indus­tri­el­le Akti­vi­tä­ten die Tie­re beein­träch­ti­gen kön­nen.

Fazit & Zusam­men­fas­sung der wich­tigs­ten Punk­te

Der Weiß­wal ist ein fas­zi­nie­ren­des und ein­zig­ar­ti­ges Tier, das in den kal­ten Gewäs­sern der Ark­tis und Sub­ark­tis zu Hau­se ist. Mit sei­ner strah­lend wei­ßen Far­be, der Melo­ne auf der Stirn und der aus­ge­präg­ten Kom­mu­ni­ka­ti­ons­fä­hig­keit ist der Belu­ga ein Mee­res­be­woh­ner, der die Auf­merk­sam­keit von Wis­sen­schaft­lern und Natur­lieb­ha­bern auf sich zieht. Hier sind die wich­tigs­ten Punk­te über den Weiß­wal:

  • Auf­fäl­li­ges, wei­ßes Erschei­nungs­bild und Melo­ne auf der Stirn
  • Ver­brei­tung in der Ark­tis und Sub­ark­tis, sai­so­na­le Wan­de­run­gen
  • Sozia­le Tie­re, die in Schu­len leben und akus­tisch kom­mu­ni­zie­ren
  • Fort­pflan­zung alle zwei bis drei Jah­re, lan­ge Trag­zeit und Säu­ge­zeit
  • Ernäh­rung aus Fischen, Krebs­tie­ren und Weich­tie­ren
  • Natür­li­che Fein­de sind Eis­bä­ren, Orcas und in sel­te­nen Fäl­len Grön­land­haie
  • Viel­schich­ti­ge Bezie­hung zum Men­schen, von indi­ge­nen Tra­di­tio­nen bis zur Hal­tung in Aqua­ri­en
  • Bedro­hung durch Kli­ma­wan­del, Lebens­raum­ver­lust und Umwelt­ver­schmut­zung

Um den Weiß­wal und sei­nen fas­zi­nie­ren­den Lebens­raum zu schüt­zen, sind inter­na­tio­na­le Zusam­men­ar­beit und Schutz­maß­nah­men erfor­der­lich. Dazu gehört die Redu­zie­rung von Umwelt­ver­schmut­zung, die Beschrän­kung von mensch­li­chen Akti­vi­tä­ten in den Lebens­räu­men der Tie­re und die Unter­stüt­zung von Schutz­ge­bie­ten, in denen Belugas in Ruhe leben und sich fort­pflan­zen kön­nen.

Die Erfor­schung der Weiß­wa­le und ihrer Lebens­wei­se ist ent­schei­dend, um ein tie­fe­res Ver­ständ­nis für die­se beein­dru­cken­den Tie­re zu ent­wi­ckeln und ihren Schutz zu gewähr­leis­ten. Durch die Begeg­nung mit Belugas, sei es in Aqua­ri­en oder bei Wal­be­ob­ach­tungs­tou­ren in ihrem natür­li­chen Lebens­raum, kön­nen wir eine Ver­bin­dung zu die­sen fas­zi­nie­ren­den Mee­res­be­woh­nern auf­bau­en und ihre Bedeu­tung für das Öko­sys­tem der Ark­tis erken­nen.

Ins­ge­samt ist der Weiß­wal ein fas­zi­nie­ren­der Mee­res­be­woh­ner, des­sen Schutz und Erhal­tung für die Ark­tis von gro­ßer Bedeu­tung ist. Indem wir uns für den Schutz der Belugas und ihres Lebens­raums ein­set­zen, tra­gen wir dazu bei, die Viel­falt und Schön­heit der Mee­res­welt für zukünf­ti­ge Gene­ra­tio­nen zu bewah­ren.


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